Die Staatsverschuldung der USA hat eine besorgniserregende Dimension erreicht. Darauf weist Bert Flossbach, Mitgründer des Kölner Vermögensverwalters Flossbach von Storch, im aktuellen Kapitalmarktbericht seines Hauses hin.

Flossbach zitiert eine Schätzung des Congressional Budget Office, nach der das Defizit der US-Regierung im jüngsten Fiskaljahr, das am 30. September endete, bei fast zwei Billionen Dollar gelegen haben dürfte. "Eine Summe, die der jährlichen Wirtschaftsleistung Spaniens entspricht – der, gemessen am erwarteten Bruttoinlandsprodukt (BIP) dieses Jahres, immerhin zwölftgrößten Volkswirtschaft der Welt", merkt der Fondsmanager an.

Ein Fünftel der regulären Staatseinnahmen geht für Zinsen drauf
Der "Gewöhnungsprozess an hohe Haushaltsdefizite und gigantische Staatsschulden" sei "relativ weit fortgeschritten", meint Flossbach. "Im Fall der USA reißt das Haushaltsdefizit die Billionenmarke bereits das sechste Fiskaljahr in Folge", betont er. Insgesamt hätten die Vereinigten Staaten in diesem Zeitraum mehr als 12.000 Milliarden US-Dollar an neuen Schulden angehäuft.

Problematisch sei, dass die mit den gigantischen Schulden verbundene Zinslast eine Konsolidierung der Staatsfinanzen weiter erschwere. "Allein die Nettozinsausgaben der US-Regierung dürften sich im vergangenen Fiskaljahr auf rund 1.000 Milliarden US-Dollar belaufen haben", führt Flossbach aus. Gemessen an den regulären Staatseinnahmen aus Steuern und Abgaben habe die Regierung von Präsident Donald Trump etwa 20 Prozent ihrer Einnahmen für Zinsausgaben aufwenden müssen – im Vergleich zu 2022 hat sich die Quote somit grob verdoppelt. "Damit überstiegen die Zinskosten zuletzt die Aufwendungen für den weltweit mächtigsten Militärapparat", rechnet Flossbach vor. (fp)