Den Start in den April 2025 werden viele Anleger noch lange in Erinnerung behalten. Nach der Ankündigung massiver Zölle für praktisch alle internationalen Handelspartner der USA durch Präsident Donald Trump kam es zu crashartigen Abstürzen an den meisten Aktienmärkten. Der Volatilitätsindex Vix der Chicagoer Terminbörse kletterte auf die höchsten Werte seit dem Corona-Schock im März 2020. 

Erfreulicherweise erwies sich diese erste Panik als übertrieben. Die US-Regierung entschärfte die Zoll-Ankündigung, indem man sie um 90 Tage aufschob, was mehrheitlich von Kommentatoren als Zeichen gewertet wurde, dass die ursprüngliche Drohung eher eine günstige Ausgangsbasis für Verhandlungen schaffen sollte. Ob das stimmt, wird sich zeigen, fest steht, dass in etlichen Märkten eine deutliche Erholung der Kurse stattfand.

Gegen den Trend stabil
Manche Regionen beziehungsweise Sparten konnten den April sogar deutlich höher beenden. Vor allem Lateinamerika legte mit 5,75 Prozent spürbar zu. Auslöser der Anstiege, von denen auch Australien profitierte, waren höhere Rohstoffpreise. Auch die Edelmetall-Sparte beendete den April erneut im Plus, wobei der Preis für physisches Gold im Monatsverlauf mit rund 3.500 US-Dollar neue Höchststände sah.

Vergleichsweise günstig entwickelten sich zuletzt auch deutsche Aktien inklusive der Nebenwerte, die – so die Hoffnung der Anleger – von den konjunkturbelebenden Auswirkungen der gelockerten Schuldenpolitik der neuen deutschen Koalitionsregierung profitieren sollten.

USA und China unter den Monatsverlierern
Unter den Monatsverlierern findet man die Kontrahenten des möglicherweise vor uns liegenden Handelskriegs: Sowohl China als auch die USA landeten unter den zehn schlechtesten Kategorien des Monatsvergleichs. Und weil die USA nach den langjährigen Höhenflügen vieler US-Unternehmen global immer noch stark übergewichtet sind, findet sich erstmals auch die Fondskategorie "Welt", die mehr als 1.860 Fonds enthält, auf dem neuntschlechtesten Rang mit einem Monatsverlust von fast 4,9 Prozent.

Große Verunsicherung
Anfang Mai präsentiert sich die Lage unverändert ungewiss. Die weitere Vorgangsweise der US-Regierung ist nicht vorhersehbar und die jüngsten Konjunkturdaten für die USA kündigen eine deutliche Abkühlung der Wirtschaft an. Damit steht fest, dass auch die vor uns liegenden Monate von Unsicherheit geprägt sein werden. Da auch bezüglich der Rolle des US-Dollar als Weltleitwährung immer häufiger Zweifel geäußert werden, bleibt als empfehlenswerte Anlagestrategie nur das Festhalten an einer möglichst breiten Diversifikation. (gf)


Über das FONDS professionell Fondsbarometer 
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfondsindizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade Rückenwind haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Juni 2025.