In Ländern wie Dänemark oder Estland gibt es sie seit Jahren, in Deutschland wird die elektronische Patientenakte (ePA) ab Januar 2025 eingeführt. Hendrik Lofruthe, Leiter Portfoliomanagement Healthcare bei Apo Asset, sieht in der ePA und der Digitalisierung des Gesundheitssektors gute Gelegenheiten für Anleger. 

Die ePA bietet seiner Meinung nach langfristig großes Potenzial für eine bessere Medizin. Weltweit dürfte der Markt der elektronischen Patientenakten bis 2030 um rund 30 Prozent wachsen, so Lofruthe: "Dieses Potenzial macht den Markt zu einem Thema für die Geldanlage – von Skandinavien bis Südkorea."

Digitalisierung des Gesundheitssektors schafft Chancen für Anleger
Bei der digitalen Patientenakte kooperieren die Krankenkassen in Deutschland mit Firmen wie IBM aus den USA. Unternehmen wie Compugroup Medical bieten laut Lofruthe ähnliche Technologien. "In Nordeuropa, wo die Digitalisierung von Gesundheitsdaten viel weiter ist, gibt es eine Reihe von Unternehmen, die dort federführend sind", so der Experte. Er nennt Tietoevry und Nokia aus Finnland und NNIT aus Dänemark, ebenso wie Philips aus den Niederlanden.

Die größten Dienstleister auf diesem Gebiet sitzen in den USA, wo digitale Gesundheitsakten als "Electronic Health Records" (EHR) bekannt sind. Lofruthe nennt den IT-Konzern Oracle, der mit der Übernahme von Cerner 2022 in diesen Markt eingestiegen ist. In derselben Liga spiele die US-Krankenversicherung United Health – eines der wertvollsten Gesundheitsunternehmen der Welt und ein Vorreiter bei der digitalen Medizin. Als weiteres Beispiel nennt er McKesson, ein Pharma- und Medizintechnik-Konzern, der auch IT-Lösungen für Gesundheitsdaten entwickelt. In Asien sind etwa Samsung SDS (Südkorea), Fujitsu (Japan) und Alibaba Health (China) in dem Segment aktiv, so der Experte. (jh)