Globale Fondsmanager sind wieder etwas zuversichtlicher als noch vor einem Monat. Das zeigt der Global Fund Manager Survey, eine monatliche Umfrage der Bank of America unter mehr als 200 Fondsmanagern, die insgesamt rund 520 Milliarden US-Dollar verwalten. Die Fondsmanager haben aber klare Favoriten, wenn es um Aktien geht.

Schockstarre überwunden
Die massiven Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump Anfang April hatten die Erwartungen der Fondsmanager für Wirtschaftswachstum und die Aktienmärkte noch auf neue Tiefststände sinken lassen. Nun zeigt sich eine leichte Entspannung, obwohl 75 Prozent der Befragten ihre Antworten vor der Annäherung im US-China-Zollstreit abgegeben hatten.

Noch immer erwartet zwar mehr als jeder zweite Portfoliomanager (59 Prozent) eine Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums, im Vormonat taten das aber noch 82 Prozent. Und: Bei der Gegenüberstellung von Konjunkturskeptikern und -optimisten hält netto nur noch ein Prozent eine Rezession für wahrscheinlich, ein deutlicher Rückgang von netto 42 Prozent im April. Insgesamt rechnen 61 Prozent mit einem "Soft Landing" der Weltwirtschaft.

Weniger Cash, mehr Europa
Die verbesserte Konjunktureinschätzung wird auch in der Positionierung sichtbar: Der durchschnittliche Kassenbestand sank von 4,8 auf 4,5 Prozent. Zugleich schraubten die Fondsmanager ihre Allokation in US-Aktien weiter zurück. Der Vergleich der US-Übergewichtungen mit US-Untergewichtungen ergibt eine Netto-Untergewichtung von 38 Prozent aller Befragten. Damit erreicht die Skepsis zu US-Aktien den höchsten Wert seit zwei Jahren. Genau umgekehrt ist das Bild für Europa-Aktien: Hier stieg die Netto-Übergewichtung von 22 Prozent der Befragten auf 35 Prozent – das ist der höchste Stand seit Oktober 2017.

Sorgen machen sich die Portfoliomanager vor allem um die hohen Positionen in Gold. 58 Prozent nennen "Long Gold" als "Most Crowded Trade". "Long Magnificent Seven" und "Short China", die bei dieser Frage viele Monate am häufigsten genannt wurden, bereiten den Profi-Anlegern dagegen weniger Sorgen. (jh)