Fondsmanagerin: Diese oft übersehenen Aktien sind einen Blick wert
Bei Aktien von mittelgroßen Unternehmen sieht Aberdeen-Portfoliomanagerin Anjli Shah gerade besonders gute Anlagegelegenheiten. Mid Caps punkten ihrer Meinung nach mit günstigen Bewertungen und guten Aussichten.
Mittelgroße Aktien sind zuletzt zwischen allen Stühlen durchgerutscht. Zwischen den boomenden Mega Caps und den chancenreichen Small Caps wurden Mid Caps lange Zeit von Anlegern übersehen, so Anjli Shah, globale Mid-Cap-Expertin bei Aberdeen Investments. Dabei könnte gerade jetzt ein günstiger Zeitpunkt sein, eine gezielte Allokation in diese Anlageklasse in Erwägung zu ziehen.
Potenzial für hohe Renditen und geringes Risiko
"Mid Caps bieten nicht nur attraktive Diversifizierungsvorteile, sondern sind im Vergleich zu Großunternehmen weltweit derzeit rekordverdächtig günstig bewertet", sagt die Fondsmanagerin. Gleichzeitig brächten Mid Caps eine Diversifizierung gegenüber US-Mega-Stocks und könnten so als attraktiver "Sweet Spot" für Anleger in der momentan volatilen Lage überzeugen.
Shah: "Dieses Marktsegment bietet Potenzial für höhere Renditen als Large Caps – bei gleichzeitig geringerem Risiko verglichen mit Small Caps." Für Anleger, die in Mid Caps investieren wollen, sei nun ein besonders guter Zeitpunkt, sagt die Expertin. "Denn die Bewertungen von Mid Caps liegen im historischen Vergleich zu Large Caps auf einem Rekordtief – was einen Einstieg potenziell umso attraktiver macht."
Aktive Auswahl kann sich lohnen
Trotz ihrer attraktiven Eigenschaften gebe es Marktineffizienzen: Mid Caps seien im Vergleich zu Large Caps häufig weniger gut durch Analysten abgedeckt. Genau darin liegt nach Meinung der Aberdeen-Expertin eine Chance – nämlich die Möglichkeit, bislang unentdeckte Gelegenheiten und "versteckte Perlen" zu finden. Aktives Management sei aber entscheidend, um Unternehmen zu identifizieren, zu analysieren und in die Unternehmen zu investieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich abschneiden werden.
Passive Anlagestrategien sieht die aktive Managerin klar im Nachteil. Denn der Fokus sollte ihrer Meinung nach auf qualitativ hochwertigen Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen und soliden Finanzkennzahlen liegen. "Dafür sind aktive Managementfähigkeiten erforderlich", sagt Shah. (jh)