Geldvermögen der Deutschen schrumpft deutlich
Der Kursrutsch an den Aktien- und Rentenmärkten hinterlässt seine Spuren in den Depots der Privathaushalte, zeigt eine Statistik der Bundesbank. Auch bei neuen Investments halten sich die Anleger zurück.
Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist im zweiten Quartal dieses Jahres um 98 Milliarden Euro und damit zum zweiten Mal in Folge gesunken. Ende Juni betrug es 7.496 Milliarden Euro, geht aus Zahlen der Bundesbank hervor. "Dies ist der stärkste Rückgang seit mehr als zwei Jahren", teilt die Frankfurter Notenbank mit. "Zwar bauten die privaten Haushalte Forderungen im Wert von 72 Milliarden Euro auf. Allerdings kompensierten sie damit nicht die deutlichen Bewertungsverluste in Höhe von insgesamt 170 Milliarden Euro."
Die Bewertungsverluste betrafen fast sämtliche "marktbezogenen Anlageklassen", berichtet die Bundesbank. Aktien und sonstige Anteilsrechte im Besitz privater Haushalte verloren 89 Milliarden Euro an Wert, die Anteile an Investmentfonds 77 Milliarden Euro und die Schuldverschreibungen sieben Milliarden Euro.
Weniger Fondskäufe
Zugleich hielten sich die Anleger mit neuen Investments zurück. "Die privaten Haushalte erwarben relativ wenige Anteile an Investmentfonds (12 Mrd. Euro), aber etwas mehr Schuldverschreibungen (5 Mrd. Euro)", erläutert das Institut. Der Bestand an Bargeld und Einlagen stieg um 32 Milliarden Euro, die Ansprüche gegenüber Versicherungen um 22 Milliarden Euro.
Die Verbindlichkeiten der Privathaushalte legten im Vergleich zum ersten Quartal um 30 auf 2.090 Milliarden Euro zu. Das Nettogeldvermögen sank durch die Bewertungsverluste deutlich um 127 Milliarden Euro und betrug zum Ende des zweiten Quartals 5.406 Milliarden Euro, geht aus der Statistik hervor. (fp)