Hedgefonds wetten auf Dollar-Rally bis Jahresende
Hedgefonds weltweit setzen verstärkt auf den US-Dollar: Im Optionsmarkt steigen die Wetten auf eine Fortsetzung seiner Erholung bis Jahresende. Besonders Euro, Yen und Neuseeland-Dollar geraten dabei unter Druck – angetrieben durch politische und geldpolitische Unsicherheiten.
Hedgefonds rund um den Globus positionieren sich zunehmend bullisch für den US-Dollar. An den Optionsmärkten in Europa und Asien nehmen die Wetten auf eine Fortsetzung der zuletzt gesehenen Dollar-Stärke gegenüber den wichtigsten Weltwährungen deutlich zu, berichten Händler.
Laut Daten der Chicago Mercantile Exchange (CME) wurde am Mittwoch (8.10.) drei Mal so viel mit Euro-Dollar-Put-Optionen gehandelt wie mit Calls. Puts steigen im Wert, wenn das Währungspaar fällt – also wenn der Dollar gegenüber dem Euro zulegt.
Hedgefonds erwarten Schwäche bei Euro und Yen
"Wir sehen Hedgefonds, die kurzfristig taktisch auf einen stärkeren Dollar setzen – mit Laufzeiten bis Jahresende", sagte Mukund Daga, Global Head of Currency Options bei der Barclays Bank.
Die zunehmenden Dollar-Wetten deuten darauf hin, dass die jüngste Schwächephase infolge des US-Regierungsstillstands auslaufen könnte. Der Euro leidet unter politischer Unsicherheit in Frankreich, der Yen unter Spekulationen über eine zögerlichere Zinspolitik in Japan, während der Neuseeland-Dollar durch eine 50-Basispunkte-Zinssenkung unter Druck geriet.

Bullische Positionierung gegen G-10-Währungen
Hedgefonds zeigen sich laut Daga überwiegend optimistisch für den Dollar gegenüber den wichtigsten G-10-Währungen – mit Ausnahme des australischen Dollar, der von der restriktiven Haltung der Reserve Bank gestützt wird.
Die Fonds kaufen Vanilla-Call-Optionen und Call-Spreads auf den Dollar gegen den Euro, das Pfund, den Yen und den Neuseeland-Dollar. Vanilla-Optionen sind Standardkontrakte, die im Wert steigen, wenn der Dollar zulegt. Bei einem Call-Spread ist der potenzielle Gewinn gedeckelt – dafür sind die Kosten geringer.
Citigroup sieht Stimmungsumschwung am Optionsmarkt
"Die meisten Dollar-Call-Käufe finden bei den großen G-10-Währungen statt", erklärte Nathan Swami, Leiter des Devisenhandels für Asien-Pazifik bei der Citigroup in Singapur. "Die jüngsten Anstiege bei den sogenannten Risk Reversals – also dem Preisunterschied zwischen Calls und Puts – sind ein guter Indikator für die steigende Dollar-Nachfrage."
Ob der Dollar seinen Tiefpunkt bereits hinter sich hat, sei jedoch "noch zu früh zu sagen", so Swami. Daga beobachtet allerdings vermehrt taktische Käufe langfristiger, günstigerer Optionen, die auf eine starke Dollar-Rally abzielen – ein Szenario, das Händler als "Tail Risk" bezeichnen.
Vertrauen in Fiat-Währungen "insgesamt sehr niedrig"
Der Bloomberg Dollar Spot Index fiel am Donnerstag (9.10.) im asiatischen Handel um 0,2 Prozent, liegt jedoch weiterhin nahe dem höchsten Stand seit Anfang August.
"Das übergeordnete Thema bleibt, dass das Vertrauen in Fiat-Währungen insgesamt sehr niedrig ist", sagte Daga. "Aber unter allen Fiat-Währungen ist der US-Dollar nach wie vor die verlässlichste Wahl." (mb/Bloomberg)















