Investmentprofi: Überbewertung ja, aber Blase?
Vermögensverwalter Christian Dagg möchte nicht von einer Aktienblase sprechen. Die Bewertungen seien zwar hoch, doch die wichtigsten Indikatoren seien noch im Normbereich.
Bei vielen Investoren geht die Furcht vor einer Blase um. Tatsächlich deuten steil gestiegene Aktienkurse und andere Indizien auf eine Überhitzung hin. Beweise für eine echte Blase kann Christian Dagg, Geschäftsführer von Dagg Invest in Düsseldorf, aber nicht feststellen. In einer Analyse geht er dazu die wichtigsten Indikatoren durch.
Keine akute Blasensymptomatik
Das Ergebnis: Klassische Blasensymptome wie extreme Bewertungen, massive Kreditexpansion oder ein spektakulärer IPO- oder Medienhype fehlen. So seien die Märkte zwar hoch bewertet, aber nicht auf extremen historischen Niveaus wie bei der Dotcom-Blase 2000. Er sieht auch keine innovativen und riskanten Finanzinnovationen, die potenziell implodieren könnten. Klar sei aber, dass die Kurse sehr stark gestiegen seien. Dagg sagt: "Es gibt Übertreibungen in bestimmten Sektoren, aber insgesamt noch unter historischen Extremwerten."
Auf und ab statt Boom and Bust
Die Gesamtlage sei insgesamt ambivalent: "Warnsignale sind da, aber eine klassische Blase ist – noch – nicht eindeutig zu erkennen", so Dagg. Ein vernünftiger Ansatz wäre seiner Meinung nach, die Renditeerwartungen zu senken, statt mit einem Zusammenbruch zu rechnen. Er zitiert dabei den US-Finanzexperten Nick Murray: "Pessimismus klingt klug, aber Optimismus ist klug und bringt Geld." Dagg selbst sagt: "Sie können versuchen, Hochs und Tiefs und Blasen zu erkennen, wenn Sie möchten. Viel Glück dabei, denn es wird von Tag zu Tag schwieriger." (jh)















