Investmentstratege: Makroökonomische Enttäuschungen bedrohen Märkte
Das Risiko-Ertrags-Profil für Aktien trübt sich zunehmend ein, warnt Schroders Multi-Asset-Chef Patrick Brenner. Eine US-Rezession sei zwar unwahrscheinlich, aber es gebe auch sonst zahlreiche potenzielle negative Überraschungen.
Die Märkte preisen derzeit ein nahezu perfektes makroökonomisches Umfeld ein – gekennzeichnet durch robustes Wachstum und eine stabile Inflation. Das schafft nach Meinung von Patrick Brenner, Anlagechef Multi-Asset bei Schroders, Potenzial für makroökonomische Enttäuschungen.
Zwar hätten die zollbedingten Unsicherheiten seit dem "Liberation Day" abgenommen, doch das Risiko plötzlicher und aggressiverer Zollmaßnahmen seitens der US-Regierung bleibe bestehen. "Parallel dazu sehen wir zunehmende Inflationsrisiken", sagt Brenner. Der wachsende Druck der US-Regierung auf die Federal Reserve, die Zinsen zu senken, verbunden mit den Bedenken um die Unabhängigkeit der Zentralbank und den anhaltend aggressiven fiskalischen Anreizen, erhöhe die Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs der Inflation über das Zielniveau hinaus.
Aktien auf "neutral" zurückgestuft
Vor diesem Hintergrund habe Schroders die Einschätzung für Aktien von "positiv" auf "neutral" angepasst, da das Risiko-Ertrags-Profil für Aktien kurzfristig weniger attraktiv erscheine. Und nicht nur das: "Darüber hinaus haben wir unsere Einschätzung für Staatsanleihen auf 'negativ' korrigiert, insbesondere für Papiere mit längeren Laufzeiten", so Brenner. Dies spiegele die Bedenken hinsichtlich der Inflationsrisiken sowie der Neubewertung der Laufzeitprämien wider.
Trotz der zuletzt starken Performance bleibt er für Gold positiv gestimmt. Das Edelmetall sei eine wertvolle Diversifizierung in einem Umfeld politischer Volatilität, fiskalischer Fragilität und wachsender Unsicherheit der Anleger hinsichtlich der langfristigen Rolle von US-Staatsanleihen und des US-Dollar. Brenner: "Seine Funktion als Portfolioabsicherung bleibt unverändert bestehen." (jh)




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