Janus-Henderson-Chef: "Könnte eine Menge Geld aus US-Assets abfließen"
Der Vermögensverwalter Janus Henderson sieht die Attraktivität des amerikanischen Finanzmarktes durch die Politik der Trump-Administration untergraben – und erwägt, sein Engagement zu reduzieren.
"Wir können uns vorstellen, dass zehn Prozent des Engagements unserer Kunden – das heißt des verwalteten Vermögens – aus den USA heraus umgeschichtet werden", erklärte Janus-Henderson-Chef Ali Dibadj in dieser Woche gegenüber der Nachrichtenagentur "Bloomberg". "Das Geld kann nach Europa, China, in den Nahen Osten und nach Lateinamerika fließen."
"Wenn der US-Exzeptionalismus zerbricht, könnte eine Menge Geld aus US-Anlagen abfließen", so Dibadj. Selbst wenn es sich dabei nur um einen kleinen Prozentsatz handelt, würde dies bedeuten, dass viel Geld in andere Länder ströme.
Am Finanzmarkt haben Donald Trumps Kehrtwendungen mit Blick auf Zölle und die Federal Reserve sowie seine Versuche, die wirtschaftlichen und politischen Prioritäten der USA neu zu gestalten, für erhebliche Verunsicherung gesorgt. Mit seiner Agenda zur Neuausrichtung der globalen Handelsordnung sehen einige Strategen die Ära des amerikanischen Exzeptionalismus zu Ende gehen.
S&P 500 vor schwächster Entwicklung seit 32 Jahren
Das New Yorker Börsenbarometer S&P 500 Index hat in diesem Jahr bisher zehn Prozent verloren, während der MSCI All Country World Index ohne die USA um 4,4 Prozent gestiegen ist. Wenn dieser Trend anhält, wäre dies die größte jährliche Underperformance des Wall-Street-Index seit 32 Jahren. Ein "Bloomberg"-Indikator für den US-Dollar ist in diesem Jahr um mehr als sechs Prozent gefallen.
In China gebe es indessen einige Investmentchancen, die sich aus der Abkopplung des Landes von den USA und dem Bestreben nach Eigenständigkeit im Technologiebereich ergeben, meint Dibadj. (mb/Bloomberg)