Kapitalmarktanalyst: Historie spricht für weiteres Dax-Plus
Eine Betrachtung der Vergangenheit kann dabei helfen, die künftige Entwicklung des deutschen Leitindex Dax zu prognostizieren. Pascal Kielkopf von HQ Trust ist bei einem Blick in den Rückspiegel durchaus positiv gestimmt.
Schwaches Wachstum, steigende Inflation, hohe Zölle und geopolitische Krisen: Gründe, warum es der deutsche Aktienmarkt im vierten Quartal 2025 schwer haben könnte, sind leicht zu finden. Aber: Es gibt auch Faktoren, die Anlass zur Hoffnung geben. Diese erkennt zumindest Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, bei einem Blick in den Rückspiegel. Anhand einer Analyse erläutert der Experte, warum die Saisonalität für den Deutschen Aktienindex (Dax) spricht – der am Donnerstag (9.10.) ein neues Allzeithoch markierte.
Kielkopf hat unter die Lupe genommen, wie sich der Dax in den vergangenen 60 Jahren jeweils im vierten Quartal entwickelte. Diese Renditen hat der Analyst in Relation zur Entwicklung des Dax im jeweiligen Jahr gesetzt, wobei er die Performance des Index in fünf etwa gleich große Gruppen, sogenannte Quintile, einteilte.
Gute Aussichten
Im schwächsten Quintil verlor der deutsche Leitindex in den Monaten von Januar bis Ende September mehr als sechs Prozent. Das kam seit 1965 immerhin elf Mal vor. Im besten Quintil legte der Dax um mehr als 18 Prozent zu. Auch das war elf Mal der Fall. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum von 1965 bis Ende 2024. Da es den Dax noch nicht so lange gibt, verwendete Kielkopf für die Jahre vor 1988 den Index der "Börsen-Zeitung".
Die Ergebnisse: Im Schnitt gewann der deutsche Leitindex im vierten Quartal vier Prozent hinzu. "In der Tendenz gilt dabei die Aussage, dass sich der Dax im vierten Quartal umso besser entwickelte, je besser er in den neun Monaten zuvor abschnitt", erklärt Kielkopf. Dies gelte insbesondere für das fünfte Quintil: Konnte der Dax, wie in diesem Jahr, bis Ende September um mehr als 18 Prozent zulegen, stieg er bis zum Jahresende in sämtlichen Fällen weiter an, im Schnitt um 9,6 Prozent. Gute Aussichten also.
Aber nicht zu optimistisch sein
Dennoch sollten Investoren derzeit nicht allzu positiv auf das wichtigste deutsche Börsenbarometer schauen, findet Christian Subbe, Chefanlagestratege bei HQ Trust. "Auch wenn wir grundsätzlich optimistisch in die Zukunft blicken: Wir erwarten derzeit nicht, dass der Dax – wie in der Vergangenheit – bis zum Jahresende nochmals rund zehn Prozent zulegen kann", sagt er. (am)














