Loys-Manager Bruns: Der Dollar bleibt das Maß aller Dinge
Der Euro kann dem US-Dollar "nicht das Wasser reichen", analysiert Loys-Fondsmanager Christoph Bruns. Für eine bessere Performance müsste allen voran Deutschland strukturelle Schwächen abbauen.
Der US-Dollar bleibt die stärkste aller Welt-Währungen, sagt Christoph Bruns, Fondsmanager bei Loys Global, in einem Kommentar auf dem Online-Portal des Wirtschaftsmagazins "Capital". Der US-Dollar ist für ihn der "unangefochtene Platzhirsch" unter den Währungen und zieht wie in jeder Krise auch dieses Mal internationales Kapital an. Grund für seine starke Position ist eine Mischung aus "politischer Stabilität, marktwirtschaftlicher Ausrichtung, Energiesicherheit, einigermaßen erfolgreicher Einwanderungspolitik, Marktgröße und weiteren geopolitischen Vorteilen", zählt der Fondsmanager auf, der selbst in Chicago wohnt.
Aber auch der US-Dollar ist nicht vor Inflation gefeit. Seit Gründung der Fed im Jahr 1913 ist die Kaufkraft um 96 Prozent gesunken, rechtet Bruns vor. Zudem lebten die USA "seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse" und haben "enorme und weiter wachsende Handels- und Budgetdefizite" aufgebaut. Trotz allem hat der Euro keine Chance, dem US-Dollar seine Spitzenposition abzulaufen. Schon die Dotcom-Kursblase, die Terroranschläge des 11. Septembers und die Subprimekrise konnten den Euro nicht zur ernsthaften Konkurrenz machen. Das zeigt, dass "der Euro dem Dollar nicht das Wasser reichen kann", argumentiert Bruns.
Strukturelle Schwächen reduzieren
Einen Grund für die schwache Performance des Euros sieht Bruns in der starken Ausrichtung der deutschen Wirtschaft auf Exporte. Deutschland sollte strukturelle Nachteile im Land abbauen, darunter die ungünstige demografische Entwicklung, teure Energie, hohe Steuer- und Abgabenlast und staatliche Bürokratie, analysiert der Fondsmanager. (fp)