Metzler-Stratege: "Die Lage ist vergleichbar mit 1973"
Die Entwicklung der Rohstoffpreise zeigt laut Rainer Matthes, Chefanlagestratege von Metzler Asset Management, Parallelen zu den beiden Ölkrisen der 1970er Jahre. Die von den Notenbanken angestrebte Zielmarke von zwei Prozent bei der Inflation ist seiner Ansicht nach in weite Ferne gerückt.
Seit über 35 Jahren arbeitet Rainer Matthes in der Finanzbranche, den weitaus größten Teil davon bei ein und demselben Arbeitgeber. Als Chefvolkswirt hatte er bereits 1993 bei Metzler Asset Management begonnen, seit 2014 ist er Geschäftsführer und Chief Investment Officer der Fondsgesellschaft. Von daher haben seine Worte durchaus Gewicht. Und die verheißen im Moment nicht allzu viel Gutes, zumindest was die künftige konjunkturelle Entwicklung angeht.
In Bezug auf die ökonomischen Folgen des Kriegs in der Ukraine etwa erwartet man bei Metzler Asset Management, dass die Weltwirtschaft in ein ausgeprägtes Szenario der Stagflation abgleiten wird. "Wir haben daher unsere Prognose für das Wirtschaftswachstum der Eurozone von über vier auf nur noch zwei Prozent reduziert und die Inflationsprognose auf fünf Prozent für dieses Jahr angehoben", erklärt der promovierte Volkswirt, der für Europa auch eine Rezession nicht mehr ausschließen will.
Schwerpunkt im institutionellen Geschäft
Im Gespräch für die aktuelle Magazin-Ausgabe von FONDS professionell bezieht Matthes aber auch Position, was die Entwicklung der eigenen Fondsgesellschaft angeht. Die war in der jüngeren Zeit vor allem durch Nachrichten in Bezug auf das institutionelle Geschäft in den Medien. Das wiederum kann kaum verwundern, denn die Frankfurter verwalten inzwischen den größten überbetrieblichen Pensionsfonds in Deutschland. Und auch bei seiner Fondsplattform Metzler Fund Xchange hat der Asset Manager lediglich den institutionellen Part in den eigenen Reihen behalten. Grund genug, bei Matthes einmal nach der Zukunft des Publikumsfonds bei Metzler Asset Management zu fragen. (hh)
In der Bilderstrecke oben haben wir zentrale Aussagen aus dem Interview mit Rainer Matthes zusammengetragen. Das vollständige Gespräch lesen Sie in Ausgabe 1/2022 von FONDS professionell ab Seite 176 oder schon hier im E-Magazin (Anmeldung erforderlich).