MFS: Das Virus ist nicht der größte Anlegerfeind
Investoren dürfen jetzt nicht den Fehler machen, in Panik zu verfallen, warnt MFS-Volkswirt Erik Weisman. Statt Buchverluste zu realisieren sollte man jetzt lieber nach Chancen Ausschau halten.
Durch die Coronavirus-Pandemie wird die globale Wirtschaft so stark einbrechen, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr – möglicherweise so stark, wie es überhaupt noch nie geschehen ist. Trotzdem ist das Virus nicht der größte Feind der Investoren, sagt Erik Weisman, Portfoliomanager und Chefökonom beim Fondsanbieter MFS. Dieser lauert vielmehr im eigenen Kopf: Panik kann Anlegern stärker zusetzen als der Corona-bedingte Markteinbruch.
Keiner kann sagen, wie tief die Märkte im Zuge der Pandemie noch fallen werden. Klar ist aber, dass man Verluste realisiert, wenn man bei illiquiden Märkten panisch Wertpapiere zu Schleuderpreisen abstößt, mahnt Weisman. "Das ist sicher. Und wir empfehlen, solche Verkäufe zu vermeiden."
Krisen sind nur dornige Chancen
Der Ökonom betont, dass turbulente Zeiten immer auch Einstiegsmöglichkeiten eröffnen. "Wir empfehlen Investoren, die Lage völlig unabhängig von ihren Erfahrungen in der Vergangenheit zu betrachten. Nur die Gegenwart zählt", sagt er. Er weist darauf hin, dass die hohen Marktschwankungen und die beträchtlichen Kursrückgänge Anlegern spannende Chancen bieten: "Wertpapiere sind heute zweifellos billiger als vor sechs Wochen."
Wer jetzt auf Schnäppchenjagd geht, sollte allerdings einen langen Atem und gute Nerven mitbringen. "Die Erholung der Unternehmen, Verbraucher und der Weltwirtschaft wird Zeit brauchen", sagt Weisman. "Investoren tun gut daran, ihre Anlagezeiträume zu verlängern und geduldig zu sein." (fp)