Pandemie pfuscht Geldfälschern ins Handwerk
2020 ist die Zahl des in Umlauf geratenen Falschgelds deutlich zurückgegangen. Für den gesamten Euroraum hat die Zahl unechter Scheine sogar einen historischen Tiefstand erreicht.
Ein Anstieg im Online-Handel, vermehrte Kartenzahlungen und die aufgrund diverser Lockdowns geschlossenen Läden haben Geldfälschern im letzten Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Laut Angaben der Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Zahl, der in Deutschland entdeckten, gefälschten Geldscheine im Jahreslauf 2020 deutlich zurückgegangen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Während im ersten Halbjahr hierzulande noch 34.100 unechte Banknoten auftauchten, waren es im zweiten nur 24.700 Stück. "Der Rückgang dürfte auch am veränderten Konsumverhalten im Zuge der Corona-Pandemie liegen", sagt Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden in Deutschland 2020 insgesamt allerdings mehr Blüten entdeckt. Die Zahl der identifizierten Banknoten kletterte um 6,5 Prozent auf 58.800 Stück. Vom Betrag her gab es hingegen einen Rückgang um 14,3 Prozent. Grund dafür war, dass mehr kleinere Scheine gefälscht wurden und weniger große. Im Euroraum haben die Falschgeldzahlen insgesamt abgenommen, um 17,7 Prozent. Laut EZB wurden hier im vergangenen Jahr 460.000 Blüten aus dem Verkehr gezogen. Insgesamt habe die Zahl der gefälschten Scheine 2020 sogar einen historischen Tiefstand erreicht. Seit 2015 sei der Anteil der Blüten je eine Million umlaufende Scheine rückläufig.
Schadenssumme schrumpft
In Deutschland sowie im gesamten Euroraum konnten Geldfälscher außerdem weniger finanziellen Schaden anrichten. Laut dem Nachrichtenportal "ntv" Betrug die Schadenssumme für ganz Europa 21,5 Millionen Euro, nach 29,2 Millionen Euro im Vorjahr. In Deutschland belief sich die Schadenssumme auf 2,9 Millionen Euro im Jahr 2020. Im Jahr davor waren es noch 3,3 Millionen Euro. (fp)