Peter E. Huber: Vier Gründe gegen passive Investments
Der prominente Fondsexperte und Starcapital-Gründer geht in einem aktuellen Kommentar mit den Befürwortern passiver Investments eisenhart ins Gericht. Sein Credo: Wer sich von der Massenbegeisterung anstecken lässt, riskiert, in die Mittelmaß-Falle zu tappen.
Kaum eine Debatte wird in der Asset-Management-Szene zurzeit leidenschaftlicher geführt als die Diskussion, wem die Zukunft gehört: dem klassischen Fondsmanagement oder den seit einigen Monaten boomenden Investments Marke "Nachbau". Mit Peter E. Huber schaltet sich nun einer der versiertesten Investoren in den Schlagabtausch ein. Bei objektiver Betrachtung zeige sich, dass wirklich aktive Portfolios börsennotierten Indexfonds klar überlegen sind. In seinem aktuellen Zwischenruf, den Sie nachfolgend im Original nachlesen können, nennt Huber gleich vier triftige Argumente, die eindeutig für traditionelles Fondsmanagement sprechen. (ps)
Angenommen, Sie sind krank und Ihr Hausarzt möchte Sie zu einem preisgünstigen, durchschnittlichen Spezialisten überweisen. Während uns das als Patienten zu Recht empören würde, finden es immer mehr Anleger bei ihrer Geldanlage schick, genauso zu investieren. Sie reißen sich um so genannte ETFs (exchange traded funds). Das sind börsennotierte Fonds, die einfach einen Index – zum Beispiel den Dax oder den MSCI World – nachbilden. Als Produkte "von der Stange“ sind sie günstiger als aktive Fonds mit maßgeschneiderten Risiko-Ertrags-Profilen.
Gleichzeitig sind aktive Manager durch wiederholt lautstark geäußerte Zweifel am Mehrwert ihrer Produkte in Misskredit geraten. Weltweit sind bereits 4.115 Milliarden US-Dollar (Stand Juli 2017) in solchen Indexfonds angelegt, während aktive Fonds entsprechend massive Abflüsse hinnehmen mussten. Vorreiter sind die USA, wo schon die Hälfte des verwalteten Vermögens nicht mehr aktiven Entscheidungen folgt, sondern an Indizes gekoppelt ist.
Das ist ein Triumph der Mittelmäßigkeit. Wer sich zu dieser Mainstream-Entwicklung kritisch zu äußern wagt, wird in polemischer Weise beschimpft. Da ist von einer "aberwitzigen Selbstüberschätzung aktiver Manager“ die Rede und von einer "absurden Dämonisierung von ETFs“ Dies ist für uns Anlass und Ansporn genug, den Sinn von ETFs noch einmal zu hinterfragen.
Welche vier Pro-Argumente Peter E. Huber gegen die boomenden ETF-Investments ins Feld führt, zeigt unsere Fotogalerie oben!
Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen: Aktiv bleiben lohnt sich! Aktive Fonds, die sich nicht an eine Benchmark klammern und ihre Aktien- und Rentenpositionen sorgfältig aussuchen und längere Zeit halten, sind ETFs überlegen und werden weiter ihre Anhänger finden. Sie können schaffen, was börsennotierte Indexfonds nicht leisten können: von Aufwärtsphasen der Märkte zu profitieren, ohne jede Abwärtsbewegung voll mitzunehmen. ETFs haben gar keine Chance, ihren Vergleichsindex zu schlagen, weil sie ebenfalls – wenn auch geringe – Kosten verursachen. Trotzdem kann der gezielte Einsatz von ETFs im Rahmen einer aktiven Asset-Allocation-Strategie einen Mehrwert bringen.
Kommentare
Was für ein Mumpitz
AntwortenUnglaublich, was man als Fondsexperte ungestraft von sich geben darf, nur um Marketing für sich selbst bzw. die "aktive Branche" zu machen.
Weißkopf am 14.09.17 um 17:08AW: Was für ein Mumpitz
AntwortenDas ist kein Mumpitz! Erst informieren und in Ruhe zu Ende denken und dann schreiben!
diekers am 15.09.17 um 10:30AW: Was für ein Mumpitz
Antwortenalso so einen quatsch hab ich schon lang nicht mehr gelesen - jedes jahr wird nachgewiesen, dass aktive fonds langfristig ihre korrekt gewählte benchmark nicht schlagen und der durchschnittliche privatanleger mit etfs oder indexfonds besser dran ist. 85% der börsentransaktionen erfolgen durch institutionelle investoren - es sind fondsmanager, banken, versicherungen etc., die mit etfs kurzfristig handeln! will herr huber uns für blöd verkaufen? buffett, swensen, malkiel, bogle, siegel, graham u.v.m. empfehlen indexfonds - will der 7. zwerg von links sich mit buffett messen? so eine idiotische polemik ist einfach unwürdig und beleidigt die intelligenz der anleger!
maidenfritz am 15.09.17 um 18:06AW: Was für ein Mumpitz
Antworten@diekers: Alle vier Denkfehler, die er kritisiert, sind in Wirklichkeit sein eigenen Denkfehler. 1) Er weiss nicht, Wass die Kennzahl Tracking Error wirklich bedeutet. 2) Die Untersuchung von Cremers u.a. wurde in der Literatur schon vielfach wegen Data Mining und anderer methodischer Schwächen "widerlegt". Aber der Herr Experte meint, die Cremers-Untersuchung würde unter den Teppich gekehrt. 3) Und dann soll es ein Fehler passiven Investierens sein, dass viele aktiven Manager Index Hugging produzieren. Interessant. 4) Der "Denkfehler", den er bzgl. der Arithmetik des aktiven Mgmts entdeckt haben will -- echt kurios! 5) Selbst das verbreitete aktive Anlegen mit ETFs wird als "Fehler" dem passiven Anlegen angekreidet. Orwell hätte es nicht schöner machen können. Was ist jetzt mit sich informieren, zu Ende denken und dann schreiben. Mal selber praktizieren!!!
Weißkopf am 16.09.17 um 20:01