Ray Dalio: US-Schuldenlawine reißt Geldordnung in den Abgrund
Hedgefonds-Legende Ray Dalio warnt: Die massive US-Verschuldung bedroht die weltweite Geldordnung. Mit zwölf Billionen Dollar neuer Schulden und einem Defizit von 30 Prozent sieht er die USA an einem Wendepunkt – mit potenziell dramatischen Folgen für das globale Finanzsystem.
Der Gründer des Hedgefonds Bridgewater Associates, Ray Dalio, hat vor den Folgen der hohen US-Staatsverschuldung gewarnt. "Wir sehen die Bedrohung für die monetäre Ordnung", sagte Dalio am Freitag (19.9.) beim Future China Global Forum in Singapur. "Ob wir tatsächlich vor dem Ende des gesamten US-Imperiums stehen, hängt von weiteren Faktoren ab."
Ungleichgewicht von (Schulden-)Angebot und Nachfrage
Nach Dalios Einschätzung geben die Vereinigten Staaten derzeit rund 30 Prozent mehr Geld aus, als sie einnehmen. Um das Defizit zu finanzieren, müsse die Regierung Schulden im Volumen von zwölf Billionen Dollar verkaufen.
Doch der Markt habe nicht die entsprechende Nachfrage nach dieser Schuldenmenge, erklärte Dalio. Dadurch entstehe ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Die Ursache für die ausufernde Kreditaufnahme sieht er in der "menschlichen Natur". Sein Mitdiskutant, Ng Kok Song, Gründungspartner von Avanda Investment Management, stimmte zu, dass das Defizit und andere Probleme die Stärke und Vorherrschaft des Dollar gefährdeten.
US-Regierung zeigt "deutlich größeres Bewusstsein für diese Herausforderungen"
Dalio erklärte, die Regierung von Präsident Donald Trump unter Einbeziehung von Finanzminister Scott Bessent ergreife "bestimmte Maßnahmen", um das Problem anzugehen – ohne jedoch Details zu nennen. "Im Gespräch mit Minister Bessent und Regierungsvertretern zeigt sich ein deutlich größeres Bewusstsein für diese Herausforderungen sowie eine weitaus stärkere Proaktivität im Umgang damit als zuvor", so der Hedgefonds-Milliardär.
"USA haben den Kipppunkt erreicht"
Ng Kok Song fügte hinzu, dass auch Länder wie Großbritannien, Frankreich und China vor ähnlichen Problemen stünden. "Die USA haben den Kipppunkt erreicht", sagte er. "Wir wissen nicht, wann die Krise ausbrechen wird."
Nach Ansicht von Dalio haben alle Währungen Schwierigkeiten, ihre Rolle als Wertaufbewahrungsmittel zu behalten. "Wir sehen, dass Nicht-Fiat-Währungen zur Wertanlage werden", sagte er und verwies auf Vermögenswerte wie Gold und Krypto-Assets. (mb/Bloomberg)















