"Rezession" beim Wohnungsbau: Genehmigungen brechen ein
Der Wohnraummangel wird sich weiter verschärfen. Die Genehmigungen für neue Wohnungen und Häuser waren zuletzt stark rückläufig, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen.
Krise im deutschen Wohnungsbau. Die Bauämter genehmigten im März des laufenden Jahres den Bau von nur 24.500 Wohnungen – ein Minus von 29,6 Prozent oder 10.300 Baugenehmigungen gegenüber dem März 2022. Einen stärkeren Rückgang als im März 2023 hatte es zuletzt im März 2007 (-46,5 % gegenüber März 2006) gegeben, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Der Grund für die aktuelle Misere sind vor allem die weiterhin hohen Kosten für Baumaterialien und die gestiegenen Zinsen für Wohnbaukredite im Zuge der Zinswende.
Bereits seit Mai 2022 sei die Zahl neu genehmigter Wohnungen geringer als im jeweiligen Vorjahresmonat. Seit Oktober 2022 betrug der Rückgang jeweils mehr als zehn und seit Januar 2023 sogar mehr als 20 Prozent. Im gesamten ersten Quartal des laufenden Jahres erteilten die Ämter 68.700 Genehmigungen für Wohnungen – das waren 25,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (Januar bis März 2022: 92 500 Baugenehmigungen). In den Zahlen sind laut Angaben der Statistiker sowohl die Zusagen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
Weniger Häuser
Auch die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ging um 31,1 Prozent (-6.500) auf 14.300 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sanken die Genehmigungen sogar um 51,9 Prozent (-4.400) auf 4.100. "Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich", meldeten die Statistiker. Hier gab es ein Minus von 25,2 Prozent auf 37.200. (jb)