Rohstoff-Guru Rogers rechnet mit verheerendem Bärenmarkt
Hedgefonds-Legende Jim Rogers erwartet ein Kurs-Massaker an den Finanzmärkten. In einzelnen Bereichen des Aktienmarktes sieht er allerdings auch Chancen.
An den Aktienmärkten rund um den Globus geht es seit einigen Tagen wieder aufwärts. Anleger sollten sich von dieser vermeintlichen Erholung aber nicht blenden lassen, warnt Starinvestor Jim Rogers. "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren den schlimmsten Bärenmarkt meines Lebens erleben werden", sagte Rogers im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Rogers‘ Wort hat Gewicht – und seine Warnung kommt nicht von ungefähr. Der Milliardär, der in den 1970er Jahren gemeinsam mit George Soros den Quantum-Hedgefonds ins Leben gerufen hatte, warnte bereits im Jahr 2018 vor einem nachhaltigen Abwärtstrend an den globalen Märkten. Der Shutdown des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens im Zuge der Corona-Krise hat seine Bedenken noch beträchtlich wachsen lassen.
Hypothek auf die Zukunft
Der Rohstoffexperte geht davon aus, dass die Aufräumarbeiten nach dem Ende der Viruswelle lange dauern werden. "Eine gigantische Menge an Schulden ist hinzugekommen", gibt Rogers zu bedenken. Er hält es für vernünftig, jetzt in Unternehmen mit niedriger Verschuldung zu investieren. Haben diese Firmen zudem einen großen Marktanteil, könnten sie einigermaßen unbeschadet durch den Corona-Sturm kommen.
Rogers selbst hält derzeit nach eigenen Angaben viel Liquidität in US-Dollar vor. Darüber hinaus hat er einige chinesische und russische Aktien im Depot und denkt darüber nach, zusätzlich japanische Titel zu kaufen. Einige besonders stark in Mitleidenschaft gezogene Branchen wie die Tourismus wirtschaft und das Transportwesen behält der Starinvestor im Auge, um gegebenenfalls auch dort auf Schnäppchenjagd zu gehen. (fp)