Russlands Währungshüter planen Bitcoin-Bann
Die russische Notenbank will offenbar die Erzeugung und Verwendung von Kryptowährungen landesweit verbieten. So will man auch der Opposition und kritischen Medien einen Finanzierungsweg versperren, mutmaßt "Bloomberg".
Nach China wendet sich auch Russland gegen die Erzeugung und den Einsatz von Kryptowährungen. Das meldet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Die russische Zentralbank hatte laut dem Bericht in den vergangenen Monaten bereits angedeutet, dass sie digitale Devisen generell als Risiko für die Finanzstabilität betrachtet und regulieren wolle, um zu verhindern, dass damit kriminelle Aktivitäten finanziert oder verbraucherschädigende "Schneeballsysteme" am Leben gehalten werden. Außerdem verschlinge die Erzeugung von Krypto-Assets, das sogenannte Mining, viel Strom. Das schadet laut einem neuen Bericht der Zentralbank der grünen Agenda des Landes und könnte sogar die Energieversorgung gefährden.
Pikant daran: Laut einer ungenannten "Bloomberg"-Quelle soll sich Russlands Inlandsgeheimdienst zuletzt intensiv bei Notenbank-Gouverneurin Elvira Nabiullina für ein Verbot stark gemacht haben, allerdings nicht aus Sorge um die Finanzmarktstabilität oder die Stromversorgung, sondern um die politische Opposition und unabhängige Medien im Land zu schwächen. Diese hatten sich zuletzt zum Teil auch über anonyme Bitcoin-Spenden finanziert. Russland ist laut "Bloomberg" der weltweit drittgrößte Markt für das Krypto-Mining. Seit China das Schürfen von Kryptomünzen verboten hat, floriert in Russland das Geschäft. (fp)