Schwarzer-Schwan-Hedgefonds legt im März 3.600 Prozent zu
Der auf die Absicherung von Extremrisiken spezialisierte Universa Fund von Mark Spitznagel beendet das erste Quartal mit 4.144 Prozent Kursgewinn. Der Manager bleibt weiter pessimistisch.
Er ist wohl der geduldigste Fondsmanager der Welt: Mark Spitznagel verwaltet mit seiner Fondsgesellschaft Universa Investment seit 2007 einen Hedgefonds, der jahrelang auf Ereignisse wartet, die zu extremen Kursbewegungen führen, die er mit Hilfe von Derivaten in außergewöhnlich hohe Gewinne verwandelt. Für diese Strategie benötigt man vor allem Frustrationstoleranz, denn in der Zeit, in denen kein Crash stattfindet, fallen laufend geringe Verluste an. Im ersten Quartal 2020 wurde dieses Durchhaltevermögen allerdings belohnt, denn Spitznagels Fonds legte im März mehr als 3.600 Prozent zu, womit die Performance des ersten Quartals auf 4.144 Prozent kletterte. Spitznagels wissenschaftlicher Berater ist niemand geringerer als der Autor, Mathematiker und frühere Optionshändler Nassim Nicholas Taleb, der mit seinen Büchern "Der Schwarze Schwan: die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse" und "Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen" wiederholt darauf hingewiesen hat, dass an den Finanzmärkten Extremereignisse zu erwarten sind, von denen man mit der richtigen Strategie auch profitieren könne.
Spitznagel setzt diese Strategie seit 2007 um, wobei sich sein Angebot an Investoren richtet, die seinen Ansatz als eine Art Versicherungsprämie konventionellen Portfolios beimischen. Wie gut das funktioniert, demonstrierte der Amerikaner dem Nachrichtendienst Bloomberg anhand eines Charts, der ein Portfolio zeigt, das zu 96,7 Prozent aus dem S&P 500 Index und zu 3,3 Prozent aus dem Universa Fund besteht – diese Kombination hätte den März trotz des 12,4-prozentigen Absturzes des US-Index unbeschadet überstanden. Im Langzeitvergleich seit 2008 liegt dieses fiktive Portfolio bei einer annualisierten Rendite von 11,5 Prozent, während der Index in der selben Zeit jährlich 7,9 Prozent abgeworfen hat.
Gegenüber US-Medien äußerte Spitznagel die Befürchtung, dass die nun noch einmal intensivierte Politik des billigen Notenbankgeldes in weiterer Folge zu noch viel schlimmeren Kursverlusten an den Aktienmärkten führen werde. (gf)