Die Immobilienportale Immoscout24 und Immowelt haben Analysen zur Entwicklung des deutschen Wohnimmobilienmarkts vorgelegt. Beide diagnostizieren einen spürbaren Preisrückgang. Laut Immowelt sind in 13 von 14 untersuchten Großstädten die Angebotspreise von Bestandswohnungen gegenüber dem Vorjahr zwischen einem und acht Prozent zurückgegangen. Nur der Kölner Wohnungsmarkt konnte sich dem Trend entziehen und erwies sich als preisstabil.

Weil fremdes Geld nur wenig kostete, waren innerhalb der vergangenen fünf Jahre die Preise für deutsche Wohnimmobilien um 63 Prozent angestiegen, ermittelte Immoscout24. Selbst vor diesem Hintergrund beurteilen beide Maklerportale die aktuelle Entwicklung als nicht besorgniserregend, denn die wohnwirtschaftlichen Rahmendaten deuten auf eine stabile, angesichts des aktuellen Preisrückgangs auch schon wieder anziehende Nachfrage hin: "Ein nachhaltiger Preisrückgang ist nicht zu erwarten, da die Neubauziele der Bundesregierung in weite Ferne gerückt sind. Wir rechnen mittelfristig mit einer Verknappung des Angebots, die den Markt wieder drehen kann", sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24.

Das Wohnungsangebot wird knapp bleiben
Laut Statistischem Bundesamt stieg die Einwohnerzahl Deutschlands vergangenes Jahr um mehr als ein Prozent auf über 84 Millionen, während gleichzeitig der Wohnungsbau stockte. Anstatt geplanter 400.000 Wohnungen wurden gemäß Angaben des Gesamtverbands der deutschen Wohnungswirtschaft 2022 gerade einmal 250.000 fertig. Tendenz für die kommenden zwei Jahre: sinkend. Die Knappheit des Angebots wird sich folglich verschärfen, weitere Preisrückgänge seien längerfristig nicht zu erwarten, urteilen die beiden Immobilienportale gleichlautend. (tw)