Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins auf 0,5 Prozent halbiert. Die meisten Volkswirte hatten nur mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte von 1,0 auf 0,75 Prozent gerechnet. Der zugrundeliegende Inflationsdruck habe in diesem Quartal nochmals abgenommen, hieß es am Donnerstag (12.12.) von der SNB zur Begründung. "Die Nationalbank wird die Lage, weiter genau beobachten und die Geldpolitik, wenn nötig anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt", betonen die Währungshüter.

Der Schweizer Franken fiel nach der ersten Zinsentscheidung unter Leitung des neuen SNB-Präsidenten Martin Schlegel um rund 0,6 Prozent auf 0,9344 zum Euro. "Bei Bedarf ist die Nationalbank außerdem weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein", teilte die Notenbank mit.

Sarasin-Chefvolkswirt erwartet zwei weitere Zinssenkungen
"Die Inflationsrisiken sind abwärts gerichtet und die Wirtschaft wächst unter ihrem Potenzial, während die wichtigsten Exportbereiche der Schweiz mit strukturellen und zyklischen Problemen zu kämpfen haben", erklärte Karsten Junius, Chefvolkswirt der Bank J. Safra Sarasin in Zürich, der den Schritt vorhergesagt hatte und in der ersten Hälfte des nächsten Jahres zwei weitere Zinssenkungen um je einen Viertelpunkt erwartet. "Schlegel signalisiert eindeutig, dass er genauso entschlossen ist, die zu niedrige Inflation zu bekämpfen, wie sein Vorgänger", so Junius. (fp/Bloomberg)