Starmanager Fischer: Anleihen sind keine Alternative zu Aktien
Anteilscheine haben nichts von ihrer Attraktivität verloren – allen Unsicherheiten zum Trotz, sagt Anlageprofi Frank Fischer. Von Anleihen rät er Anlegern ab.
Brexit, Handelskrieg, und dann droht Italien auch noch mit einer Parallelwährung: Investoren sind derzeit in dauerhafter Alarmbereitschaft. Viele Anleger überlegen, ob sie Aktien abstoßen und durch vermeintlich sichere Anleihen ersetzen sollen. Frank Fischer, Vorstandsvorsitzender und Chefanlagestratege von Shareholder Value Management, rät von diesem Schritt ab. "Aktien haben unter Renditeaspekten nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt", ist der Anlageprofi überzeugt.
Die Dividendenrendite im deutschen Leitindex Dax liegt derzeit im Schnitt bei rund 6,5 Prozent. Sollte sich die Lage an den Märkte wieder beruhigen, hält Fischer sogar rund acht Prozent für möglich. "Damit haben wir einen Aspekt der Aktienrendite, den viele Leute ignorieren, weil sie die Risiken des kurzfristigen Kapitalverlusts nicht tragen wollen", sagt Fischer. Die Flucht in Anleihen hält er im Vergleich dazu für wenig sinnvoll: "Wir haben bei den zehnjährigen Bundesanleihen derzeit eine Rendite von minus 0,3 Prozent", sagt der Anlageprofi.
Der Brexit als Chance
Fischer sieht Volatilität an den Märkten vor allem als Chance. Der Grund: "Sie bietet die Gelegenheit, attraktive Unternehmen günstig einzukaufen", sagt er. Beispiel Brexit: Durch die anhaltende Unsicherheit seien in Großbritannien derzeit viele Titel attraktiv bewertet. Ryanair etwa überzeuge nach wie vor mit einem auf Effizienz getrimmten Geschäftsmodell – Brexit hin oder her. Ähnliches gelte auch für den britischen Direktversicherer Admiral Group, sagt Fischer. "Die Admiral Group ist Kostenführer bei KfZ-Versicherungen in Großbritannien. Dieser Bereich dürfte von den wirtschaftlichen Konsequenzen eines harten Brexits relativ unberührt bleiben." (fp)