Studie: Wie Anleger mit Trumps Zoll-Zick-Zack Rendite machen können
Ein Nomura-Papier zeigt, wie Investoren von Trumps Zollrhetorik profitieren könnten. Während der S&P 500 schwankt, entwickeln Trader gezielte Strategien, um auf die wiederkehrenden Kurseinbrüche und Erholungen zu setzen.
Angesichts der Handelsspannungen zwischen den USA und anderen Ländern tüfteln professionelle Marktteilnehmer an Strategien, um aus den volatilen Kursbewegungen rund um Donald Trumps Zollpolitik Profit zu schlagen. Laut einer aktuellen Studie von Nomura-Stratege Charlie McElligott hätte eine simple Strategie – S&P-500-Futures nach Eskalationen zu verkaufen und fünf Tage später zurückzukaufen – seit Februar rund zwölf Prozent Rendite eingebracht. Wer dagegen das Indexniveau durchgehend gehalten hätte, wäre in diesem Zeitraum kaum vorangekommen.
Trump verschärft erneut – Trader setzen auf Rückzieher
Neue Handelsmaßnahmen stehen unmittelbar bevor: Ab Mittwoch (4.6.) sollen die Zölle auf Stahl und Aluminium auf 50 Prozent verdoppelt werden. Gleichzeitig werfen sich die USA und China gegenseitig vor, gegen vorangegangene Handelsvereinbarungen zu verstoßen. Trotz dieser Zuspitzung zeigen sich Anleger bislang gelassen – viele setzen darauf, dass auf die Eskalation bald die Entwarnung folgt.
Erst Panik, dann Zurückrudern
Gareth Ryan von IUR Capital beobachtet ein wiederkehrendes Muster: Erst sorgen harte Schlagzeilen für Kurseinbrüche, dann folgt die teilweise Rücknahme, was die Volatilität anheizt. Er selbst hat zuletzt Short-Positionen auf den SPDR S&P 500 ETF aufgebaut. Andere Marktteilnehmer sehen ebenfalls Chancen in genau diesen Mustern.
Index zwischen Euphorie und Absturz
Noch zu Jahresbeginn schoss der S&P 500 auf ein Rekordhoch – getragen von Hoffnungen auf Trumps wachstumsfördernde Politik. Doch spätestens mit seiner Ankündigung neuer Zölle auf Importe aus China, Kanada und Mexiko geriet der Markt im März unter Druck. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung sorgte Trumps nächste Offensive Anfang April fast für einen Bärenmarkt.
Rally mit Nervenkitzel
Trader mit starken Nerven, die bei diesen Kursrückgängen einstiegen, wurden seither mit einem Anstieg um rund 20 Prozent belohnt. Doch die Achterbahnfahrt hinterlässt Spuren: Viele Anleger gehen mittlerweile davon aus, dass jede Volatilität nur von kurzer Dauer ist – und reagieren prompt mit Gegenwetten, so Stuart Kaiser von der Citigroup.
Schockeffekt verliert an Wirkung
Auch in den Optionsmärkten ist die Stimmung zuletzt relativ ausgeglichen geblieben, beobachtet Joe Mazzola von Charles Schwab. Die jüngsten Aussagen des US-Präsidenten hätten "nicht mehr denselben Schockeffekt" gehabt. (mb/Bloomberg)