Sutor Bank: Panik zerstört Performance
Die Sutor Bank warnt Anleger davor, Aktien in stürmischen Börsenzeiten abzustoßen. Denn so laufen sie Gefahr, ausgerechnet das Beste zu verpassen, zeigt eine Auswertung der Bank.
So mancher Anleger hat auf die enttäuschenden ersten Wochen des Jahres am Kapitalmarkt panisch reagiert und Aktien abgestoßen – ein Fehler, wie eine Auswertung der Sutor Bank zeigt: Demnach tragen die 15 besten Börsentage seit Einführung deutschen Leitindex Dax im Jahr 1987 fast die Hälfte zur Gesamtrendite des Index bei. Die Gefahr, solche "Turbo-Tage" zu verpassen, ist ausgerechnet dann am größten, wenn die Märkte besonders heftig korrigieren.
Besonders viele "Boom-Börsentage" im Dax lagen der Auswertung zufolge in den turbulentesten Zeiten. Die drei performanceträchtigsten Tage mit Spitzenwerten von bis zu 11,4 Prozent beispielsweise erlebte der deutsche Leitindex allesamt im Oktober 2008 – also nur Wochen nach dem angsteinflößenden Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers.
Ähnlich verhielt es sich auch in Krisen wie zu Zeiten des ersten Golfkriegs oder der Terroranschläge rund um den 11. September 2001. Übrigens lassen sich die Erkenntnisse fast eins zu eins auch auf den US-Aktienmarkt übertragen. "Anleger sind deshalb gut beraten, gerade nach starken Kurseinbrüchen nicht vorschnell zu verkaufen", sagt Lutz Neumann, Leiter der Vermögensberatung der Sutor Bank.
Entwicklung DAX seit 1987 – alle Tage und ohne 15 beste Tage
Seit Start des Dax erzielte der Index bis Februar 2016 insgesamt eine jährliche Wertentwicklung von 8,33 Prozent. Ohne die 15 besten Tage hätte der Index allerdings pro Jahr nur eine Wertentwicklung von 4,09 Prozent erzielt, zeigt die Sutor-Bank-Auswertung. "Wer diese 15 Tage oder auch nur einige davon verpasst hat, verzichtete auf einen erheblichen Rendite-Anteil", stellt Neumann fest. Wer beispielsweise die sechs besten Dax-Tage verpasste, erzielte seit dem Jahr 1987 eine jährliche Rendite von 6,30 Prozent – zwei Prozentpunkte weniger als der Dax über alle Tage. (fp)