Trump will Kontrolle über regionale Fed-Banken ausweiten
US-Präsident Donald Trump nimmt die regionalen Notenbanken der Fed stärker ins Visier. Nach der Absetzung von Fed-Gouverneurin Cook wächst die Nervosität unter den Fed-Präsidenten – im Februar steht die nächste turnusmäßige Überprüfung an.
Die Trump-Administration prüft laut Insidern, wie sie mehr Einfluss auf die zwölf regionalen Notenbanken der Federal Reserve gewinnen kann.
Donald Trumps Absetzung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook verschafft ihm – sofern der Schritt vor Gericht Bestand hat – die Chance auf eine Mehrheit im siebenköpfigen Board of Governors. Der geldpolitische Ausschuss (FOMC) besteht jedoch nicht nur aus diesen Gouverneuren, sondern auch aus fünf Präsidenten regionaler Fed-Banken. Diese werden weder vom Weißen Haus nominiert noch vom Senat bestätigt.
Prüfung des Auswahlverfahrens
Sollte das Weiße Haus auch das Verfahren zur Ernennung und Wiederbestätigung der Präsidenten der Regionalbanken prüfen, wäre dies ein weiterer außergewöhnlicher Schritt in Trumps Versuch, Einfluss auf die Geldpolitik zu nehmen. Traditionell gilt diese Sphäre als weitgehend abgeschirmt von politischem Druck.
Die nächste turnusmäßige Überprüfung der Präsidenten der Regionalbanken durch das Board of Governors steht im Februar an. Dieser Termin hat durch Trumps Ankündigung zur Absetzung von Cook erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Regierung wirft ihr Hypothekenbetrug vor. Cook kündigte über ihren Anwalt an, juristisch dagegen vorzugehen.
Wachsende Nervosität bei Regionalpräsidenten
Bereits vor der Causa Cook hatten mehrere Präsidenten regionaler Fed-Banken Sorge, was Trumps Pläne für ihre eigene Zukunft bedeuten könnten. Nach der Entlassungsankündigung verstärkte sich die Unruhe so sehr, dass sich einige Fed-Präsidenten telefonisch über die möglichen Folgen berieten.
Ein Sprecher der Federal Reserve lehnte gegenüber "Bloomberg" eine Stellungnahme ab. Auch das Weiße Haus reagierte zunächst nicht auf Anfragen.
Regierung betont andere Ziele
Insider betonen, dass es Trump nicht darum gehe, die Fed dauerhaft auf einen "dovishen" Kurs zu drängen. Vielmehr solle das Auswahlverfahren für die Präsidenten der Regionalbanken unter die Lupe genommen werden – da diese, anders als Gouverneure, keine Bestätigung durch den Senat benötigen.
Im FOMC sitzen neben dem Chef der New Yorker Fed jeweils vier weitere Präsidenten der elf übrigen regionalen Notenbanken. Die Besetzung erfolgt nach einem jährlichen Rotationsprinzip. (mb/Bloomberg)















