Notenbanken haben im dritten Quartal so viel Gold gekauft wie seit 1967 nicht mehr. Satte 400 Tonnen haben Währungshüter rund um den Globus in den drei Monaten erworben, zeigen Daten des World Gold Council. Doch bei 300 Tonnen ist bislang völlig offen, wer dahinter steckt, berichtet die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt". In der Folge gingen Spekulationen los, wer hinter den Käufen steckt.

Als einer der Verdächtigen kursiert China. Doch das Land fällt nun aus. Denn die Notenbank der Volksrepublik veröffentlichte jüngst Daten über ihre Goldkäufe. Daraus geht hervor, dass das Land im November zwar 32 Tonnen des Edelmetalls erwarb. Doch dies waren die ersten Goldkäufe seit September 2019. Damit scheidet die Volksrepublik als der Geister-Käufer aus.

Anreiz für Tausch in Gold
Als weiterer Verdächtiger gilt unter Goldfachleuten Russland. So manches spricht für die These. Nach dem Angriff auf die Ukraine verhängten westliche Länder Sanktionen gegen Russland und froren Konten ein. Moskau kann daher wenig mit US-Dollar, Euro und Co. anfangen. Dementsprechend ist der Anreiz groß, Geld aus dem Verkauf von Öl und Gas in andere Währungen oder eben in Gold einzutauschen, so die Theorie.

Doch auch zahlreiche andere Notenbanken kommen den vom "Handelsblatt" befragten Marktkenner zufolge als Käufer in Betracht. Immerhin dürfte so mancher nicht zum westlichen Lager zählende Staat angesichts der Sanktionen gegen Russland erwägen, bei den Devisenreserven nicht allein auf den Dollar zu bauen. Letztendlich wird das Rätselraten über den Goldkäufer also weitergehen. (ert)