Vermögensverwalter: Kryptos? Ja, aber welche?
Cyberdevisen werden bei Anlegern immer beliebter. Die Risiken eines Investments sind aber trotz des Kursfeuerwerks beim Bitcoin nicht zu unterschätzen, sagt Anlageprofi Stephan Witt – und verweist auf bittere Erfahrungen aus dem Dotcom-Hype.
Der Bitcoin geht seit einigen Monaten, man kann es nicht anders sagen, durch die Decke. Der Preis der wichtigsten Digitalwährung ist binnen eines Jahres von weniger als 7.000 auf inzwischen mehr als 50.000 Euro gestiegen. "Kryptowährungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit", sagt Stephan Witt von der Berliner Vermögensverwaltung Finum Private Finance. Es sei aber längst nicht so einfach, wie es aussieht, mit Bitcoin und Co. reich zu werden, warnt er.
Bitcoin und andere blockchainbasierte Währungen unterliegen mitunter sehr starken Preisschwankungen. Die muss man beim Kauf und Verkauf passgenau erwischen, um hohe Renditen zu erzielen, erklärt der Vermögensprofi. "Ferner besteht neben dem Bitcoin bei vielen anderen Kryptos das praktische Problem, dass kaum Handel stattfindet und somit die Preisbildung erschwert ist."
Nur die Stärksten überleben
Wer in Kryptos investieren will, sollte die Dotcom-Blase als Beispiel heranziehen, sagt Witt – im Negativen wie auch im Positiven. "Auch damals schossen zahlreiche Unternehmen aus dem Boden und konnten binnen kürzester Zeit beispiellose Kursgewinne verzeichnen", sagt er. Die meisten dieser Firmen existieren längst nicht mehr. Doch die, die überlebt haben, etwa Google oder Amazon, sind heute die unangefochtenen Marktführer auf ihrem Gebiet.
Auch die Anlage in Kryptowährungen birgt hohe Chancen bei gleichzeitig hohen Risiken. Investoren sollten sich jedenfalls nur dann in den Krypto-Markt wagen, wenn sie sich dort gut auskennen und Verluste verschmerzen können, sagt Witt. "Mehr denn je ist die Zukunft des Bitcoin-Kurses unvorhersehbar." Genauso unklar ist, welche Kryptowährungen in Sachen Bedeutung und Preis zum Bitcoin aufschließen könnten. (fp)
Kommentare
Handelsvolumen
Antworten"Ferner besteht neben dem Bitcoin bei vielen anderen Kryptos das praktische Problem, dass kaum Handel stattfindet und somit die Preisbildung erschwert ist." Aktuelles Handelsvolumen BTC in USD: 67,611,370,480. Ist das "kaum Handel"?!?
Dr. Sven Hildebrandt, Partner der DLC Distributed Ledger Consulting GmbH am 20.04.21 um 12:28