Bis vor einem Jahr sprachen viele Vermögensverwalter von "TINA – There is no alternative". Gemeint war, dass es keine Alternative zu Aktienveranlagungen gibt. Niedrigste Zinsen, viele Anleihen rentierten bei null Prozent oder sogar im negativen Bereich, und auch andere Anlageklassen wie Immobilien oder Edelmetalle boten nur moderate Gewinnaussichten. Doch der Inflationsschub im Zuge des Ukraine-Krieges und die Zinsschritte der Notenbanken sorgten für eine 180-Grad-Wende und eröffneten neue Anlagechancen.

"Nun sind die Märkte also von der schlechtesten aller Anleihenwelten in kürzester Zeit zu einer hervorragenden Anleihenausgangslage zurückgekehrt", schreibt Felix Düregger, Leiter Investment Management & Strategy Anleihen bei der österreichischen Schoellerbank, in seinem Analysebrief. Aus "TINA" wurde "TAPAs – There are plenty of alternatives".

Attraktive Anleihen
Auf Sparbüchern macht sich die Zinswende noch nicht vollends bemerkbar, dennoch weist die Tendenz auch hier nach oben. Vor allem bei kurzlaufenden Anleihen gebe es mittlerweile aber viel zu holen, so Düregger. Das gelte auch für Wertpapiere von Emittenten mit besten Bonitäten. Staatsanleihen seien generell wieder interessant geworden. Und Unternehmensanleihen setzen noch ein "Schäuflein“ drauf, wie Düregger sagt. Anleger sollten sich nach seiner Ansicht rasch auf die neue Situation einstellen, doch bei Veranlagungen gelte weiterhin und unverändert: "Qualität, Diversifikation und ein langfristiger Anlagehorizont zeichnen erfolgreiche Investments aus." (fp)