Von wegen Dollar-Skepsis – Ausländer kaufen US-Treasuries wie noch nie
Die Bestände ausländischer Anleger in US-Staatsanleihen sind im Juli auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Besonders Großbritannien und Frankreich stockten kräftig auf und glichen so den Rückzug Chinas mehr als aus – trotz geopolitischer Spannungen und Trumps Handelspolitik.
Ausländische Investoren haben ihre Bestände an US-Staatsanleihen im Juli erneut aufgestockt – und damit einen neuen Rekordwert erreicht. Vor allem Zukäufe aus Großbritannien und Frankreich kompensierten den deutlichen Rückgang der chinesischen Bestände.
Laut Angaben des US-Finanzministeriums beliefen sich die ausländischen Bestände amerikanischer Staatsanleihen im Juli auf 9,16 Billionen US-Dollar – ein Plus von 31,9 Milliarden Dollar gegenüber dem Vormonat. Die Entwicklung ist teils auf Käufe und Verkäufe, teils auf Bewertungsänderungen zurückzuführen.
Die Transaktionsdaten zeigen: Sowohl private als auch staatliche Investoren kauften im Juli netto Treasury Bonds und Notes. Während private Händler allerdings kurzfristige Bills verkauften, stockten staatliche Akteure ihre Positionen auch hier auf.
China reduziert – Großbritannien kauft Rekordmenge
China, drittgrößter Auslandsinvestor, senkte seine Bestände im Juli um 25,7 Milliarden auf 730,7 Milliarden Dollar – den niedrigsten Stand seit 2008. Auch Belgien, das häufig chinesische Verwahrkonten umfasst, verzeichnete ein Minus von 5,2 Milliarden auf 428,2 Milliarden Dollar.
Japan, der größte Halter von US-Staatsanleihen, erhöhte seine Position leicht um 3,8 Milliarden auf 1,15 Billionen Dollar. Großbritannien, die Nummer zwei, legte dagegen um 41,3 Milliarden Dollar zu – auf ein neues Rekordhoch von 899,3 Milliarden Dollar.
Die kanadischen Bestände an US-Treasuries sanken deutlich: minus 57,1 Milliarden auf 381,4 Milliarden Dollar – der niedrigste Stand seit April.
Mehr als 30 Prozent aller US-Staatsanleihen im Ausland
Die Aufmerksamkeit auf die Bestände ausländischer Investoren hat zuletzt zugenommen, seit US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf Importe verhängt hat. Mittlerweile halten ausländische Fonds und Regierungen über 30 Prozent aller ausstehenden US-Staatsanleihen. Erste Indikatoren deuten jedoch auf ein nachlassendes Interesse am US-Markt hin. (mb/Bloomberg)















