Vor Fed-Sitzung: Trump erwartet "große Zinssenkung"
Im Vorfeld der Fed-Sitzung am 17. September erhöht Donald Trump den Druck. Der US-Präsident geht von einer erheblichen Zinssenkung aus. Ökonomen rechnen mit minus 25 Basispunkten – doch die Kombination aus schwachem Arbeitsmarkt und hartnäckiger Inflation spaltet die Notenbanker.
Vor einer entscheidenden Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve hat Präsident Donald Trump eine deutliche Lockerung der Geldpolitik prognostiziert. "Ich denke, es wird eine große Senkung geben", sagte Trump am Sonntag (14.9.) auf dem Rückweg nach Washington. "Es ist der perfekte Zeitpunkt für eine Senkung."
Am 17. September wird allgemein eine Zinssenkung erwartet – die erste seit neun Monaten. Laut einer "Bloomberg"-Umfrage unter Ökonomen liegt die Median-Schätzung bei einer Senkung um 25 Basispunkte. Die Fed ringt mit widersprüchlichen Signalen: ein abkühlender Arbeitsmarkt, anhaltend hohe Inflation und gleichzeitig massiver politischer Druck aus dem Weißen Haus.
Trump übt seit Monaten Druck auf Fed-Chef Jerome Powell aus, die Zinsen zu senken, und hat ihn mehrfach öffentlich zum Rücktritt aufgefordert. Powells Amtszeit läuft noch bis Mai 2026.
Risiken: Arbeitsmarkt und Inflation
Jüngste schwache Konjunkturdaten verstärken die Sorge, dass der Arbeitsmarkt in einen tieferen Abschwung abrutschen könnte – mit Folgen für Konsum und Wachstum. Gleichzeitig liegt die Inflation weiter über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed und könnte durch Trumps Zölle zusätzlich steigen. Viele Notenbanker scheuen deshalb voreilige Schritte.
Trump denkt bereits über Powells Nachfolge nach. Als mögliche Kandidaten nannte er den Wirtschaftsberater des Weißen Hauses Kevin Hassett, Fed-Gouverneur Christopher Waller und den früheren Fed-Gouverneur Kevin Warsh. (mb/Bloomberg)














