VV-Fondsmanager: "Saat der Krise ist das Billiggeld"
Alle Mühen der Aufseher um eine striktere Regulierung hätten den jüngsten Kollaps von Banken nicht verhindert, meint Benjamin Bente von Vates Invest. Denn ein Auslöser der Turbulenzen liege in der Geldpolitik.
Die Bankenturbulenzen in den USA sowie die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS wurden durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken befeuert. Dies sagte Benjamin Bente von Vates Invest auf dem Asset Manager Meeting des auf vermögensverwaltende Fonds spezialisierten Analysehauses Asset Standard. "Die Saat der Krise ist das Billiggeld der Notenbanken", erläuterte der Gründer und Geschäftsführer von Vates am Vorabend des FONDS professionell KONGRESSES in Mannheim.
Die Schritte der Aufseher zur Eindämmung möglicher Gefahrenherde für das Finanzsystem nach der Bankenkrise der Jahre 2008 und 2009 hätten die jüngsten Turbulenzen nicht verhindern können, führte Bente aus. "Die Mikroregulierung kann das Kernproblem nicht eindämmen", sagte der Vermögensverwalter, der den Vates Parade Fonds lenkt. Mit den Liquiditätsspritzen der Zentralbanken würden die Auf- und Abschwünge an den Märkten immer weiter aufgeschaukelt. "Die Notenbanken treiben die Zyklen voran."
Verluste vermeiden
Die Folge der Geldschwemme sei eine strukturelle Inflation. In diesem Umfeld würden Aktien und Anleihen eine positive Korrelation aufweisen – eine Konstellation, wie sie sich in den vergangenen Monaten gezeigt hatte und die zuvor in den 1970er Jahren aufgetreten war. Bei dieser Ausgangslage falle eine strategische Asset Allokation sehr schwer. Bente setzt daher bei seinem vermögensverwaltenden Fonds auf eine taktische Allokation mit dem Ziel, Verluste zu vermeiden und so eine insgesamt bessere Performance abzuliefern. (ert)