Warum Invesco US-Aktien trotz guter Konjunktur skeptisch sieht
Obwohl es gefühlt überall kriselt: Die Weltwirtschaft wächst. Das Invesco-Team um Asset-Allocation-Experte Paul Jackson erwartet, dass 2025 ein "gutes Jahr für die Finanzmärkte" wird. Anlegern empfehlen sie allerdings, nicht unbedingt auf US-Aktien zu setzen. Anderswo wittern sie bessere Chancen.
Das Global Market Strategy Office von Invesco skizziert in seinem Asset-Allocation-Ausblick für das Jahr 2025 ein konstruktives Umfeld für die Finanzmärkte. Zu erwarten sei eine Kombination aus sinkender Inflation, geldpolitischer Lockerung und stärkerem Wachstum. "Die Weltwirtschaft befindet sich trotz allem weiterhin auf Wachstumskurs", erklärt Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research bei Invesco. "Sofern es nicht zu einem Schock kommt, deuten die rückläufige Inflation, die Lockerung der Geldpolitik durch die Zentralbanken und die Beschleunigung des Geldmengenwachstums in den USA und der Eurozone darauf hin, dass das Risiko eines unerwarteten Wirtschaftseinbruchs abnimmt und eine Rezession im Jahr 2025 kein Thema sein wird. Daher glauben wir, dass das kommende Jahr ein gutes Jahr für die Finanzmärkte wird."
Dennoch prognostizieren die Invesco-Experten in einigen Anlageklassen niedrigere Renditen als vor einem Jahr. "Das größte Dilemma, vor dem wir stehen, ist, dass zyklische Anlagen wie Aktien und Hochzinsanleihen 2024 ein zweites starkes Jahr in Folge erlebt haben", so Jackson. "Dadurch sind einige Bewertungen inzwischen überzogen und wir befürchten, dass ein Großteil der geldpolitischen Lockerung und wirtschaftlichen Erholung bereits eingepreist ist."
"Überhöhte Bewertungen"
Beispielsweise seien US-Aktien gemessen an der Marktkapitalisierung sehr teuer, und die Risikoaufschläge hochverzinslicher Anleihen seien kleiner, als dies in dieser Phase des Zyklus normalerweise zu erwarten sei. Auch der reale Goldpreis habe in jüngster Zeit neue Rekordhochs erreicht. Gleichzeitig bringe die neue Regierung in den USA viel Unsicherheit in Bezug auf die Finanz- und Handelspolitik sowie die Geopolitik mit sich.
Balanciere man Risiko und Ertrag aus, spreche dies mit Blick auf das kommende Jahr klar für Investments in Bank Loans, Investment-Grade-Anleihen und Rohstoffe und gegen Gold und Aktien. "Aktien entwickeln sich in Aufschwungphasen in der Regel gut, hatten aber 2023 und 2024 bereits glänzende Jahre", erklärt Jackson. "In Verbindung mit den überhöhten Bewertungen am US-Aktienmarkt dämpft das unseren Optimismus für die globalen Aktienrenditen." Detaillierte Einschätzungen zu den großen Anlageklassen finden Sie in der Bilderstrecke oben. (fp)