Wegen Mega-Schulden: Pimco warnt vor Risiken für Bundesanleihen
Mit Blick auf die geplante Lockerung der Schuldenbremse sieht Pimco die Aussichten für deutsche Staatsanleihen zunehmend negativ.
Pimco-Fondsmanager Sachin Gupta verstärkt die Untergewichtung von Bundesanleihen und verweist auf die Pläne des voraussichtlichen neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU), durch neue Schulden Hunderte Milliarden Euro für Verteidigung und Infrastruktur bereitzustellen.
Vor der Abstimmung im Bundestag am heutigen Dienstag (18.3.) hatte sich die Grünen-Fraktion vergangene Woche hinter den CDU/SPD-Vorschlag gestellt, sodass eine Zustimmung als wahrscheinlich gilt. "Das ist eine wichtige Entwicklung", betont Gupta, der seit 27 Jahren im Investmentbereich tätig ist. "Es geht nicht nur um diese Ankündigung, sondern auch um die möglichen zukünftigen fiskalpolitischen Maßnahmen." Die Märkte preisen eine hohe Wahrscheinlichkeit ein, dass das Paket verabschiedet wird.
Anleihemärkte unter Druck – Blackrock ebenfalls skeptisch
Bereits zuvor hatte Blackrock Anleihen aus dem Euroraum untergewichtet, da die Renditen weiter steigen und der Spielraum der EZB für weitere Leitzinssenkungen begrenzt erscheint.
Die Anleihemärkte reagierten auf die geplante Fiskalpolitik: Deutsche Staatsanleihen wurden massiv abverkauft, nachdem Union und SPD nach Jahren einer konservativen Haushaltspolitik eine Lockerung der Schuldenbremse angestoßen hatten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg daraufhin um fast 50 Basispunkte und erreichte den höchsten Stand seit 2023. Auch italienische, französische und spanische Staatsanleihen waren von dem Ausverkauf betroffen.
EZB-Zinssenkungen unter Beobachtung
Die Aussicht auf höhere Verteidigungsausgaben und ein mögliches höheres wirtschaftliches Wachstum im Euroraum hat dazu geführt, dass Händler ihre Erwartungen an EZB-Zinssenkungen reduziert haben. Laut Marktsignalen könnten die Zinsen in diesem Jahr um knapp 50 Basispunkte gesenkt werden, was das Endzinsniveau auf etwa zwei Prozent bringen würde.
"Dem würden wir zustimmen", so Gupta. "Die EZB hat Zeit, um zu prüfen, wie sich einige dieser Ankündigungen auf die Daten auswirken werden, und wird gegebenenfalls entsprechende Anpassungen vornehmen. Ich halte es jedoch für viel zu früh, über Zinserhöhungen nachzudenken."
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag am Dienstagmorgen bei 2,84 Prozent. Die Strategen der UBS empfehlen, bei einem Renditeniveau von rund 2,90 Prozent in Bundesanleihen einzusteigen. (mb/Bloomberg)