"Hoffentlich können wir das vermeiden, aber ich würde es zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen", sagte Jamie Dimon, CEO von JP Morgan Chase, am Donnerstag (15.5.) im Interview mit "Bloomberg TV" mit Blick auf eine mögliche Rezession in den Vereinigten Staaten.

Zölle als Unsicherheitsfaktor für Investoren
Die Zollkapriolen von US-Präsident Donald Trump belasten die Märkte bereits seit über einem Monat. Dimon zufolge zögern manche Kunden mit Investitionen – aus Sorge über die starke Volatilität. Immerhin: Anfang der Woche einigten sich die USA und China auf eine vorübergehende Senkung der gegenseitig verhängten Einfuhrzölle. Parallel dazu verhandeln beide Seiten über ein längerfristiges Handelsabkommen.

Forderung nach klarer Führung in Zollverhandlungen
Dimon hatte bereits wiederholt gefordert, dass Finanzminister Scott Bessent die Gespräche mit China leiten sollte. In seinem jährlichen Aktionärsbrief vom letzten Monat drängte er auf eine rasche Beendigung der Unsicherheit. In dem Interview am Rande der jährlichen Global Markets Conference von JP Morgan in Paris wies Dimon darauf hin, dass die Marktvolatilität erneut zunehme – mit entsprechenden Auswirkungen auf das Handelsvolumen.

Handelsgeschäft profitiert von Turbulenzen
Trotz – oder gerade wegen – der Unsicherheiten verzeichnete JP Morgan im ersten Quartal Rekordumsätze im Aktienhandel. Die Kursbewegungen infolge der Ankündigungen der Trump-Administration trieben das Handelsvolumen deutlich nach oben – noch bevor die Zölle am 2. April offiziell in Kraft traten und anschließend wieder ausgesetzt wurden.

Analysten gehen davon aus, dass die Gesamteinnahmen bei der größten US-Bank aus dem Handelsgeschäft auch im zweiten Quartal über dem Vorjahresniveau liegen werden. (mb/Bloomberg)