Der Nasdaq-100 brach am Montag (10.3.) um fast vier Prozent ein – der stärkste Rückgang seit 2022. Auch die Kryptopreise gerieten unter Druck, während mehrere Unternehmensanleihe-Auktionen abgesagt wurden. An der Wall Street schnellten das Angstbarometer Vix sowie ein wichtiger Index für Kreditrisiken in die Höhe. Gleichzeitig waren US-Staatsanleihen als sicherer Hafen gefragt, wodurch ihre Renditen deutlich fielen.

Hinter den Turbulenzen standen wachsende Sorgen, dass die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zollerhöhungen, die geplanten Ausgabenkürzungen und die geopolitischen Unsicherheiten die Konjunktur belasten könnten. Diese hatte bislang trotz aller Warnungen ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen. Die Ängste verstärkten sich, nachdem Trump und seine Berater davor gewarnt hatten, dass die Neuordnung des Welthandels kurzfristig "schmerzhaft" sein könnte. Daraufhin begannen Anleger, ihre Risikopositionen massenhaft zu reduzieren.

Tesla-Aktie unter Druck – Märkte drehen ins Minus
"Der Handel heute fühlte sich an wie eine absolute Todesspirale", sagte Alon Rosin, Leiter des Bereichs institutionelle Aktienderivate bei Oppenheimer & Co. Der S&P 500 schloss mit einem Verlust von 2,7 Prozent, während der Nasdaq-100 um 3,8 Prozent einbrach. 

Besonders hart traf es Tesla: Die Aktie fiel um 15,4 Prozent – der stärkste Rückgang seit 2020. Hinter dem drastischen Einbruch stand unter anderem eine gesenkte Absatzprognose der UBS, die ihre Erwartungen für das erste Quartal und das Gesamtjahr nach unten korrigierte.

Von Euphorie zur Unsicherheit – Marktstimmung kippt
Die jüngsten Entwicklungen markieren einen bemerkenswerten Stimmungsumschwung. Noch zu Beginn von Trumps Präsidentschaft wurde seine Politik von den Märkten mit Erleichterung aufgenommen, da man sich von Steuersenkungen und Deregulierung wirtschaftlichen Auftrieb versprach. Doch diese Erwartungen wurden in den letzten Wochen zunehmend enttäuscht.

Besonders die chaotische Einführung der Zollerhöhungen und die Pläne zur Kürzung der Bundesausgaben trübten den Ausblick. Nach Börsenschluss am Montag untermauerte Delta Air Lines diese Sorgen: Die Fluggesellschaft senkte ihre Gewinnerwartungen und verwies auf eine nachlassende Kauflaune bei Verbrauchern und Unternehmen, ausgelöst durch die gestiegene wirtschaftliche Unsicherheit.

"Es wird eine Phase geben, in der ich glaube, dass in der Disco Panik ausbricht", sagte Amy Wu Silverman, Strategin für Aktienderivate bei RBC Capital Markets, gegenüber "Bloomberg TV". "So weit sind wir noch nicht." Sollte es jedoch so weit kommen, werde es einen Positionsabbau geben, der sich selbst verstärke. (mb/Bloomberg)