Laut einer Analyse des Maklerhauses Redfin lag die Verkaufszahl der Eigenheime in den USA um 35 Prozent unter dem Stand des Vorjahreszeitraums. Einen so starken Rückgang gab es noch nie, seit der Immobilienmakler 2012 mit der Datensammlung begann. Einem separaten Bericht zufolge gingen die Verkäufe von Eigenheimen mit Vorbesitzer im November den zehnten Monat in Folge zurück. Der Abwärtstrend ist damit der längste seit 1999.

Die Versuche der US-Notenbank, die Inflation mit Zinserhöhungen einzudämmen, haben den Immobilienmarkt zum Stillstand gebracht, da die gestiegenen Kreditkosten potenzielle Käufer abschrecken. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatten sich überbietende Kaufinteressenten noch die Preise von Wohnimmobilien in die Höhe getrieben. 

Es gibt auch Lichtblicke
Die Abkühlung des Marktes hat dazu geführt, dass Verkäufer die Preise senken oder ihre Häuser vom Markt nehmen. Nach Angaben von Redfin stieg der durchschnittliche Verkaufspreis in den USA im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 2,6 Prozent – der geringste Anstieg seit Mai 2020. Die Zahl der neu inserierten Objekte indessen fiel um 28 Prozent und zeigte damit den stärksten Rückgang seit April 2020.

Ein Lichtblick dagegen ist der Umstand, dass die Hypothekenzinsen die sechste Woche in Folge gesunken sind und inzwischen auf dem tiefsten Stand seit etwa drei Monaten liegen. Im November wurden laut Redfin-Bericht weniger Hauskaufverträge storniert, und es wird erwartet, dass die Hypothekenzinsen ihren Abwärtstrend bis ins Jahr 2023 hinein fortsetzen werden. (mb/Bloomberg)