Es war im Grunde eine Art Rückzug mit Ansage: Edouard Carmignac hatte im Prinzip schon vor rund fünf Jahren angekündigt, dass er seine Nachfolge bis spätestens 2019 regeln werde. Im September vergangenen Jahres machte der Gründer des gleichnamigen französischen Asset Managers dann Ernst und übergab zunächst die Verantwortung für das Fondsmanagement des Aktienfonds Carmignac Investissement an David Older.

Der US-Amerikaner war 2015 zu der französischen Fondsgesellschaft gestoßen und wurde Anfang 2017 zum Aktienchef ernannt. Schon damals war klar, dass Edouard Carmignac sich auch aus dem Management des Mischfonds Carmignac Patrimoine zurückziehen wird, Anfang des Jahres folgte dann auch dieser zweite Schritt. Seither verantworten David Older als Aktienexperte und Rose Ouahba als Rentenspezialistin die Geschicke des Patrimoine. Ouahba hatte diese Aufgabe schon lange davor übernommen, im Jahr 2007.

Allein 2018 schrumpfte das Fondsvermögen um über sechs Milliarden Euro
Nach Ansicht vieler Beobachter war die Neustrukturierung der Verantwortlichkeiten im Fondsmanagement von Carmignac längst überfällig. Der Carmignac Patrimoine, in den Bärenmärkten von 2008 und 2011 der Vorzeigefonds der Franzosen, hatte zuletzt eine mehrjährige Performanceschwäche gezeigt, in der er nicht nur hinter seiner Benchmark, sondern am Ende auch hinter dem Durchschnitt seiner Vergleichsgruppe zurückgeblieben war. Die Folge waren Mittelabflüsse in Milliardenhöhe, die ihren Höhepunkt Ende des vergangenen Jahres erreichten, als der Fonds für 2018 einen Rückgang seiner verwalteten Assets um über sechs Milliarden Euro hinnehmen musste.

Ganz gestoppt werden konnten die Abflüsse auch im Verlauf des ersten Halbjahres 2019 noch nicht, auch wenn sich der Mittelrückfluss inzwischen verlangsamt hat. Das konnte allerdings nicht verhindern, dass der Fonds im Februar 2019 sein Bronze-Rating bei Morningstar verlor. FONDS professionell traf Ouahba und Older in London zu einem Analysegespräch.

Auszüge des Gesprächs finden Sie in der Bildstrecke oben. Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Heftausgabe 3/2019 von FONDS professionell, die Abonnenten in diesen Tagen zugestellt wird. (hh)