Dr.-Peters-Flugzeugfonds: Air France gibt A380 zurück
Der Airbus A380 steht unter keinem guten Stern. Mehrere Airlines geben gemietete Maschinen zurück, neue Abnehmer stehen nicht gerade Schlange. Der Anbieter Dr. Peters muss nun gleich für fünf Großraumflugzeuge eine Lösung finden.
Der bei Passagieren so beliebte Riesenjumbo A380 bleibt unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Ladenhüter. Nicht nur, dass ihn keine Airline mehr bei Airbus bestellen wollte. Auch um gebrauchte Maschinen reißt sich niemand. Unmittelbar betroffen sind Anleger von Flugzeugfonds des Initiators Dr. Peters. Nachem Singapore Airlnes bereits vier Maschinen zurückgegeben hat, kommen in Kürze drei retournierte Flugzeuge von Air France dazu. Für Investoren hat das einen ungewissen Ausgang.
Denn die Suche nach einer Zweitverwendung ist extrem schwierig, das haben bereits die Rückläufe von Singapore Airlines gezeigt. Dr. Peters hat für die ersten beiden A380 keine fliegerische Lösung gefunden und verkauft die Maschinen zerlegt in ihre Einzelteile. Doric hat zwar mit Hi Fly einen Anschlussmieter gefunden, musste dafür aber erhebliche Zugeständnisse machen. Dr. Peters hofft nun, dass sich die Einstellung der A380-Produktion wegen der Verknappung des Angebots positiv auf den Sekundärmarkt auswirkt, erklärte Christian Mailly, Managing Director der DS Aviation.
Frühere Prognosen gehen nicht auf
Letztlich ist alles nur eine Frage des Preises – und genau das ist das Hauptproblem für die Fonds. Die Initiatoren waren bei Auflage der Fonds davon ausgegangen, dass die Erstmieter ihre Leasingverträge verlängern. Und wenn nicht, so die fixe Annahme, werde es ausreichend Nachmieter geben. Denn es gebe genügend Airlines, so damals die Prämisse, die generelles Interesse am A380 hätten, sich aber keine neue Maschine leisten könnten oder wollten. Dementsprechend zuversichtlich haben die Anbieter die Fonds kalkuliert.
Nun müssen die Portfolios bei den geplanten Einnahmen Abstriche machen, was aber nicht automatisch mit Verlusten für die Anleger verbunden sein muss. Es wird sich erst in den kommenden ein bis zwei Jahren herausstellen, inwieweit durch alternative Konzepte Schaden von den Investoren abgewendet werden kann.
Sorgen bereiten ganz aktuell die Dr. Peters-Fonds 135, 136 und 137. Sie haben jeweils einen A380 finanziert, der für zehn Jahre an Air France vermietet ist. Der Initiator hat soeben bestätigt, dass die Leasingverträge nicht verlängert und die Flugzeuge zurückgegeben werden. (ae)