GLS Investments und SOS-Kinderdörfer weltweit haben gemeinsam den "Kinder Perspektivenfonds" (ISIN DE000A3DEBS8) lanciert. Der Mischfonds solle einen "Beitrag zur Stärkung von Kinderrechten" leisten und richte sich an Anleger, "die in eine kindergerechte Zukunft investieren wollen", teilen die beiden mit. Ins Portfolio kämen nur "Unternehmen, Staaten und Projekte, die Kinderrechte anerkennen, fördern und genauestens prüfen".

Die Idee, einen Investmentfonds mit dem Fokus Kinder zu entwickeln, hatte die Kinderhilfsorganisation schon länger. In einem Auswahlverfahren Ende 2020 entschied sich SOS-Kinderdörfer weltweit dann für GLS Investments, eine Tochtergesellschaft der GLS Bank, als Anlageberaterin des Fonds. Die Hilfsorganisation wiederum berät GLS Investments "bezüglich des sozial-ökologischen Research unter besonderer Berücksichtigung von Kinder- und Menschenrechten", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Jedes Investment durchlaufe ein mehrstufiges Auswahlverfahren, um die Einhaltung der vorab definierten Kriterien sicherzustellen.

Mehrstufiges Auswahlverfahren
Basis ist das Anlageuniversum der GLS. Dort seien nur Titel gelistet, die ohnehin strenge sozial-ökologische Anlagekriterien einhalten. "Alle geprüften Titel durchlaufen für den 'Kinder Perspektivenfonds' im Anschluss einen weiteren, speziell auf Kinderrechte ausgerichteten Prüfschritt", betont die Investmentgesellschaft. Nur Titel, die auch diese Hürde meisterten, fänden sich im Fonds wieder.

"Mithilfe externer Daten streben wir an, Unternehmen, Projekte und Staaten zu identifizieren, die sich durch ihre wirtschaftlichen Aktivitäten positiv auf die Rechte von Kindern und Jugendlichen auswirken", erläutert eine GLS-Investments-Sprecherin auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE. "Das Portfolio des Fonds enthält Unternehmen, die speziell auf das Wohl von Kindern ausgerichtete Produkte und Dienstleistungen entwickeln."

Össur und Kone unter den größten Positionen
Ein Beispiel sei das isländische Unternehmen Össur, das unter anderem Stützsysteme sowie Bandagen für den Alltags- und den sportlichen Gebrauch entwickle. "Erhältlich sind die Produkte nicht nur für Erwachsene, sondern auch speziell für Babys, Kinder und Jugendliche. Diese angepassten Produktentwicklungen tragen dazu bei, dass Kindern und Jugendlichen der Zugang zu medizinischen Produkten und Dienstleistungen, die auf ihre jeweiligen Entwicklungsstufen zugeschnitten sind, erleichtert wird", so die Sprecherin.

Ebenfalls unter den größten zehn Aktienpositionen zu finden ist dem jüngsten Factsheet zufolge Kone aus Finnland. Der Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen habe auf den ersten Blick wenig mit dem Kindersektor zu tun, räumt die Sprecherin ein. "Dennoch zeichnet sich das Unternehmen durch den vorbildlichen Umgang gemäß der UN-Kinderrechtskonvention aus, vor allem was den Schutz von Kindern betrifft", betont sie. Kone achte besonders auf die Sicherheit der Rolltreppen und Aufzüge in Bezug auf Kinder und habe zudem starke Programme zur Förderung von Familien etabliert, beispielsweise mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Zwei Anteilsklassen
Die laufenden Kosten der Anteilsklasse A (ISIN DE000A3DEBS8) betragen 1,45 Prozent per annum, die der Anteilsklasse B (ISIN DE000A3DEBT6, Mindestanlage 200.000 Euro) liegen bei 1,00 Prozent. Aufgelegt wurde der Fonds bei der Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft Universal Investment. Als Verwahrstelle dient die DZ Bank. (bm)