Fondsbarometer: Goldene Zeiten für Edelmetallfonds
Der jüngste Anstieg der Edelmetallpreise bescherte Minenfonds einen fulminanten August: Im Durchschnitt wurden die 32 beobachteten Fonds fast 20 Prozent teurer, wie aus dem aktuellen FONDS professionell Fondsbarometer hervorgeht.
Es ist der inzwischen altbekannte Mix aus Einflussfaktoren, der den Goldpreis auf das Niveau von mehr als 3.500 US-Dollar pro Unze gebracht hat. Das jedenfalls dient Kommentatoren als Erklärung dafür. Demnach sind es die Treiber anhaltende geopolitische Unsicherheit, eine hohe Goldnachfrage vonseiten vieler Zentralbanken, die dem US-Dollar zunehmend misstrauen, schwache Konjunkturdaten in Kombination mit steigender Inflation und neuerdings auch die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA, die das ertragslose Edelmetall attraktiver erscheinen lassen.
Prognosen kündigen noch höhere Goldpreise an
Trendverstärkend dürften in diesem Umfeld bullische Prognosen wirken, die das Ende der Fahnenstange nicht erreicht sehen. Anfang September sorgte das US-Investmenthaus Goldman Sachs für einige Aufmerksamkeit. Binnen Jahresfrist soll der Goldpreis demnach mindestens auf 4.000 Dollar steigen, kommt es aber zu einer Flucht aus US-Staatsanleihen, könnte jener Teil des Kapitals, der in Gold umgeschichtet wird, auch einen Anstieg auf 5.000 Dollar ermöglichen. Wo innerhalb dieser Bandbreite wir landen werden, ist natürlich völlig unvorhersehbar, die Fundamentaldaten sprechen aber in jedem Fall gegen fallende Goldpreise.
Laut den Statistiken des World Gold Council (WGC) haben die Notenbanken ihre Goldkäufe nach 2022 auf jährlich mehr als 1.000 Tonnen erhöht, während es in der Dekade davor in etwa halb so viel war. In einer Befragung durch das WGC gaben mehr als 40 Prozent der Währungshüter an, ihre Goldvorräte weiter ausbauen zu wollen, an eine Senkung der Goldbestände denkt demnach hingegen niemand.
Goldgewichtung überprüfen
Fondsbesitzer, die Edelmetallfonds halten, haben somit wenig Anlass, besorgt zu sein. Allerdings könnte die Gewichtung von Gold in manchen Portfolios angesichts des zurückliegenden Höhenflugs deutlich über das ursprünglich geplante Maß hinaus zugenommen haben. Mit dem Monatsplus von 19,56 Prozent im August erhöhte sich die Ein-Jahres-Performance der 32 von Mountain-View beobachteten Edelmetallfonds auf knapp 58 Prozent, blickt man zehn Jahre zurück, liegt der Gewinn bei 330 Prozent. Da keine andere Fondskategorie über diesen Zeitraum hinweg ähnlich viel verdient hat (Nummer zwei ist "Technologie" mit 275 Prozent), müsste sich die Gewichtung dieser Fondsgruppe in jenen Portfolios, die schon so lange auf Edelmetalle setzen, nennenswert erhöht haben. Das heißt nicht, dass man umschichten muss, es sollte aber klar sein, dass sich hier ein Klumpenrisiko aufbaut.
Asien im Aufwärtstrend
Darauf, dass sowohl "China" und "Taiwan" als auch "Großchina" nach einer mehrjährigen Flaute auf Jahressicht zu den erfolgreichsten Fondskategorien zählen, wurde im Fondsbarometer schon vor einem Monat hingewiesen. Dieser Trend setzte sich auch im August 2025 weiter fort. Neben "China" zählten auch "Taiwan", "Großchina", "Südostasien" sowie "Japan" und "Japan Small Caps" zu den zehn besten Fondsgruppen im Monatsvergleich. Auffällig gut schnitten auch "Brasilien" und "Lateinamerika" ab, die eine längere Durststrecke hinter sich haben.
Monatsverlierer: Europäische Aktien
Am unteren Ende des Monatsvergleichs finden sich mit Ausnahme der Branchen "Technologie" und "Industrie" und dem Schwellenland "Indien" vor allem europäische Aktien. Wer auf "Frankreich", "Deutschland", "Großbritannien" oder "Europa Small Caps" setzte, beendete den August ärmer, wobei "Deutschland", "Frankreich" und "Großbritannien" auch im Zehn-Jahres-Rückblick mittlerweile unter den zehn schlechtesten Aktienfondskategorien rangieren. (gf)
Über das FONDS professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfondsindizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade Rückenwind haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Oktober 2025.














