"Anleger, die an ein Comeback der europäischen Aktienmärkte geglaubt und ihr Portfolio darauf ausgerichtet haben, wurden vor nicht allzu langer Zeit noch belächelt", meint Maximilian Kreitlmeier, Leiter des Teams Portfoliomanagement und Analyse beim Maklerpool Fonds Finanz. "Doch diese antizyklischen Investoren behielten Recht: Seit Herbst 2024 liegen Unternehmen wie Allianz, Unicredit oder Rheinmetall an der Börse weit vor amerikanischen Tech-Giganten wie Microsoft, Apple oder Nvidia."

Ausschlaggebend für den Favoritenwechsel war seiner Beobachtung zufolge unter anderem die große Unsicherheit über die US-amerikanische Handels- und Finanzpolitik unter Präsident Donald Trump. "Viele internationale Anleger entschlossen sich zuletzt, die hohen US-Gewichte im Portfolio zu reduzieren", sagt Kreitlmeier, dessen Team die Fonds für die hauseigene Empfehlungsliste und die Vermögensverwaltung des Münchner Maklerpools selektiert.

"Einige bekannte Fondsnamen haben an Attraktivität verloren"
Als Alternative zu den in vielen Kundenportfolios hoch gewichteten US-Aktien rückten vermehrt europäische Dividendenwerte in den Fokus. "Diese Unternehmen könnten zwar nicht unterschiedlicher sein als die technologielastigen US-Anlegerlieblinge der letzten 15 Jahre, doch bieten auch sie die Aussicht auf Vermögenswachstum, aber vor allem vergleichsweise hohe kalkulierbare Erträge – zwei Eigenschaften, die Anlegern in der Kombination in unsicheren Zeiten viel Wert sein könnten", meint der Fondsanalyst. Zudem verweist er auf die relativ niedrigen Zinsen in Europa, die Dividendenrenditen im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen wieder interessanter erscheinen ließen.

"Seitdem die europäischen Dividendentitel vor der Finanzkrise 2008 das letzte Mal en vogue waren, hat sich viel getan", erinnert Kreitlmeier. "Einige bekannte Fondsnamen haben an Attraktivität verloren, andere Produkte konnten sich beinahe unbemerkt eine Spitzenplatzierung erarbeiten." Für FONDS professionell ONLINE hat er sich fünf Europa-Dividendenfonds respektive -ETFs genauer angesehen – siehe die Bilderstrecke oben. (bm)