Honorarberater: Lohnt sich Bausparen noch?
Nach jahrelangem Bauspar-Boom gibt es mittlerweile bessere Wege, um Geld anzusparen, findet Frank Frommholz von der Finanzberatung Frommholz aus Lüneburg. ETF- und Fondssparpläne seien meist sinnvoller.
Bausparen ist beliebt. Der Abschluss eines neuen Bausparvertrages ist aber nur unter bestimmten Voraussetzungen zu empfehlen, sagt Frank Frommholz, Geschäftsführer der Finanzberatung Frommholz in Lüneburg. "Das Konzept Bausparvertrag funktioniert nicht mehr", sagt er. Was lange bestens funktionierte, werde in Zeiten niedriger Zinsen zu einem Existenz-Problem. Zumal inzwischen kein Bausparvertrag mehr notwendig sei, um an ein günstiges Baudarlehen zu kommen.
Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus einem Sparplan und einer Baufinanzierung und beruht auf einem Kollektivgedanken: Etwa 30 bis 50 Prozent der Bausparsumme muss zunächst über einige Jahre selbst angespart werden, mit geringer Verzinsung. Nach einigen Jahren kann dann ein Bauspardarlehen beantragt werden. Die Grundsätze eines Bausparvertrags gelten allerdings nicht mehr, sagt Frommholz: "Sofortige Wunscherfüllung ist zeitgemäß, auch wenn keinerlei Eigenmittel vorhanden sind."
Sparen ja, bausparen eher nein
Der Abschluss eines Bausparvertrags sei deshalb heutzutage nicht mehr grundsätzlich sinnvoll. "Ansparen kann man auch auf andere Art und Weise, etwa mit einem Fonds- oder ETF-Sparplan", sagt Frommholz. Ihm selbst wäre das Geld bei einer Bausparkasse zudem nicht sicher genug, weiterhin könnten Abschlusskosten vermieden werden. Sparen sei sinnvoll, erklärt der Honorarberater – Bausparen aber eher nicht mehr. (fp)