Die Frankfurter Fondsboutique Invest in Visions bringt den ersten in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen European Long-Term Investment Fund (ELTIF) an den Markt, der in Infrastruktur-Projekte in der Region Subsahara-Afrika investiert. Wie der Impact-Asset-Manager mitteilt, ist der "IIV Solar Electrification Debt ELTIF" in Zusammenarbeit mit der Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest in Luxemburg als Artikel-9-Fonds mit unbegrenzter Laufzeit aufgelegt worden. Der Fokus des Fonds liegt auf sauberer Energie und Elektrifizierung. Die Zielrendite nach Abzug von Kosten beträgt sieben bis acht Prozent, gerechnet in US-Dollar.  

Der neue ELTIF, in den auch Privatanleger ohne Mindestanlagesumme investieren können, soll risikoadjustierte Renditen aus langfristigen Anlagen erzielen und gleichzeitig die grüne Transformation der Energieversorgung in der Zielregion Subsahara-Afrika fördern. Dafür vergibt der Fonds Darlehen an Unternehmen und Projekte, die auf den Vertrieb und Betrieb dezentraler Photovoltaikanlagen spezialisiert sind. 

Eine Brücke schlagen
"Der IIV Solar Electrification Debt ELTIF agiert als Brücke zwischen dem großen praktischen Photovoltaikpotenzial in Subsahara-Afrika und der derzeit noch fehlenden oder unzureichenden Stromversorgung", erklärt Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin von Invest in Visions. "Damit wollen wir einerseits einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten und den Umweltschutz fördern, andererseits möchten wir die Lebensbedingungen vor Ort verbessern", sagt sie. Für die ersten Investitionen hat Invest in Visions Kenia, Botswana, Ghana, die Elfenbeinküste und Ruanda ausgewählt.

Über 80 Prozent der 685 Millionen Menschen, die weltweit keinen Zugang zu sauberer Energie haben, leben südlich der Sahara. Zu den 567 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika, die nicht an das staatliche Stromnetz angeschlossen sind, kommen viele weitere Millionen Haushalte und Unternehmen hinzu, die zwar an die staatliche Stromversorgung angeschlossen, aber von der chronischen Unzuverlässigkeit der nationalen Netze betroffen sind. Trotz eines hohen Potenzials für die Erzeugung von Solarenergie liegt die installierte Photovoltaik-Nennleistung dort bei nur einem Prozent der globalen Kapazität. Stattdessen dominieren teure und umweltschädliche Dieselgeneratoren – rund 6,5 Millionen sind in Betrieb. 

Stromkosten um bis zu 40 Prozent senken
Für Schröder ein klarer Fall: "Dezentrale Solaranlagen bieten eine kostengünstige, gesündere und nachhaltige Alternative. So können Unternehmen beispielsweise ihre Stromkosten um bis zu 40 Prozent senken", erläutert sie. Private Investitionen, mit denen die Unternehmen vor Ort sowie der Ausbau der Photovoltaik-Infrastruktur gefördert werden, könnten hier helfen. "Einen ELTIF, der den Globalen Süden als Hauptinvestitionsziel in den Blick nimmt, gab es bislang nicht", so Schröder.

Invest in Visions wird den "IIV Solar Electrification Debt ELTIF" managen. Dabei lässt sich die Fondsboutique von Africa Enterprise Challenge Fund (AECF) als Investment Advisor unterstützen. Der Entwicklungsfinanzierer mit Hauptsitz in Kenia ist in 26 Ländern in Subsahara-Afrika aktiv und hat bereits mehr als 450 Millionen US-Dollar an Unternehmen im Off-Grid-Sektor bereitgestellt. Dieser Sektor umfasst Netzeinrichtungen, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz arbeiten und autark Energie liefern. (am)