Big Oil is back. Das gilt besonders seit Donald Trumps Wiederwahl im November dieses Jahres und seinen Ankündigungen, die Regeln für die Öl- und Gasbranche weiter zu lockern. "Die USA greifen aber nicht erst seit der letzten Wahl der heimischen Öl- und Gasindustrie mit laxeren Umweltvorschriften und Deregulierung unter die Arme", sagt Maximilian Kreitlmeier, Teamleiter Portfoliomanagement und Analyse beim Münchner Maklerpool Fonds Finanz. "Und das hat sich zumindest aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel der USA gelohnt, denn die Amerikaner sind nicht nur der größte Energieverbraucher, sondern mittlerweile sogar der größte Ölproduzent weltweit." Seit 2019 würden die Vereinigten Staaten wieder mehr Energie produzieren als sie selbst verbrauchen, so Kreitlmeier.

Selbst wenn die Zukunft sicherlich nicht dem Öl gehört und es mit Blick auf den Klimawandel nötig ist, sich lieber früher als später von fossilen Brennstoffen zu verabschieden, wird die Menschheit noch viele Jahre nicht ohne die konventionellen Energieträger auskommen. "Auch deshalb scheinen Investoren das nach gängigen Maßstäben günstig bewertete und mit für die nächsten Jahre attraktiven Wachstumsaussichten behaftete Marktsegment der klassischen Energieaktien wiederzuentdecken", sagt Kreitlmeier, dessen Team die Fonds für die hauseigene Empfehlungsliste und die Vermögensverwaltung Comfortinvest selektiert.

"Nur noch die alten Hasen sind übriggeblieben"
Wer in Öl- und Gasunternehmen investieren möchte, dem stünden jedoch nur noch wenige Fonds und ETFs zur Verfügung, so der Branchenkenner. Viele Asset Manager hätten in den vergangenen Jahren ihre Produkte umstrukturiert oder auch geschlossen. "Hart formuliert: Nur noch die alten Hasen sind übriggeblieben. Und selbst diese Produkte werden oft schrittweise auf die neue Energiewirtschaft ausgerichtet. Dazu kommen ein paar wenige ETFs." Kreitlmeier hat vier dieser Fonds analysiert – die Ergebnisse finden Sie in der Bilderstrecke oben. (bm)