Die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hauck & Aufhäuser (H&A) hat drei Luxemburger Mischfonds eingefroren: Anleger der Fonds Diversified Strategic Asset Allocation Saphir 1 und 2 können seit dem 7. Juli keine Anteilscheine mehr zurückgeben. Mittlerweile sind auch Anteilskäufe nicht mehr möglich. Das gleiche gilt für den Fonds Saphir mit seinen drei Anteilsklassen A, B und C. Das geht aus Kundeninformationen hervor, die FONDS professionell ONLINE vorliegen.

In der Begründung zur Schließung des Saphir 1 und 2 heißt es: "Dieser außergewöhnliche Umstand wurde notwendig, da der Verwaltungsgesellschaft Informationen vorliegen, dass die Werthaltigkeit eines Teil des Fondsvermögens möglicherweise nicht in vollem Umfang gegeben ist." Die Aussetzung der Anteilrücknahme sei somit "im Interesse der Anleger erforderlich".

Weder H&A noch der Anlageberater wollen sich näher äußern
Hauck & Aufhäuser wollte sich auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE nicht näher zu den Hintergründen äußern. Es hieß lediglich, derzeit sei es nicht möglich, den konkreten Nettoinventarwert der Fonds zu berechnen. Auch die Performance IMC Vermögensverwaltung aus Mannheim, die als Anlageberater der Fonds fungiert, nahm bis Freitagvormittag keine Stellung – trotz mehrfacher Bitte der Redaktion, eine Begründung für das außergewöhnliche Vorgehen zu liefern.

Die beiden 2007 aufgelegten Fonds Saphir 1 (ISIN LU0327385166) und Saphir 2 (ISIN LU0327386214), die zusammen knapp 32 Millionen Euro verwalten, verfügen seit einigen Jahren nicht mehr über eine Zulassung zum öffentlichen Vertrieb in Deutschland, weil sie nach dem neuen Kapitalanlagegesetzbuch als alternative Investmentfonds (AIF) gelten. Privatanleger konnten diese Produkte aber nach wie vor erwerben – bis sie im Juli zugesperrt wurden. Der rund 23 Millionen Euro schwere Fonds Saphir, der 2011 aufgelegt wurde, ist zum öffentlichen Vertrieb zugelassen.

Große Teile des Fondsvermögens stecken in ABS-Papieren
Bei einem Blick in die Struktur der Portfolios fällt auf, dass zuletzt jeweils erhebliche Mittel in Zielfonds oder Zertifikaten steckten, die von einem in der Schweiz und Liechtenstein ansässigen Verbriefungsspezialisten verwaltet werden. Dieser Asset Manager hat sich auf forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS) spezialisiert.

Bei manchem Branchenkenner ruft allein das Schlagwort ABS gemischte Gefühle wach, schließlich gehörten solche Papiere in den USA zu den ersten, die während der Finanzkrise vor zehn Jahren unter die Räder kamen. Für die ABS-Investments der Saphir-Fonds ist allerdings nach wie vor ein tagesaktueller Kurs zu finden – offensichtlich sind die Probleme der Fonds also auf andere Anlagen zurückzuführen. (jb/bm)