Seit Mitte 2009 zeichnet Bruno Paulson für die Geschicke des Morgan Stanley Global Brands Fund verantwortlich. Unterstützt wird er dabei von einem insgesamt elfköpfigen Managementteam der US-Gesellschaft. Nicht ohne Stolz verweist Paulson darauf, dass die Strategie in ihrer fast 30-jährigen Geschichte nur drei Jahre mit einem Minuszeichen vor der Wertentwicklung abgeschlossen hat.

Der Preis dafür war ein ausgeprägtes Auf und Ab bei der Platzierung des Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Von daher mussten Fondsanleger über die vergangenen zehn Jahre damit leben, dass ihr Investment in manchen Jahren weit oben im Ranking seiner Kategorie gelandet ist, im Folgejahr aber ins dritte Quartil abgerutscht ist oder eventuell sogar zu den Trägern der roten Laterne gehört hat.

Auch in schwierigen Jahren nicht verunsichern lassen
Vom vergleichsweise volatilen Performanceverhalten seines Fonds lässt sich Paulson aber nicht verunsichern, im Gegenteil: Mit seiner Investmentphilosophie konzentriert er sich auch in für seinen Stil schwierigen Jahren darauf, gut geführte Unternehmen zu identifizieren, die über starke Wettbewerbsvorteile in Form von werthaltigen immateriellen Vermögenswerten wie Markennamen, Urheber- oder Lizenzrechten verfügen, im Englischen oft als starkes Franchise bezeichnet.

"Materielle Vermögenswerte wie Fabrikgebäude, ein Maschinenpark oder auch sonstige greifbare Produkte lassen sich mit einem gewissen Aufwand relativ leicht und rasch kopieren", erklärt Paulson in einem ausführlichen Analysegespräch für die aktuelle Ausgabe 2/2025 von FONDS professionell. Auf immaterielle – also nicht greifbare – Vermögenswerte treffe das nicht zu.

Fokus auf wiederkehrende und skalierbare Erträge
"Deshalb werden Sie in unserem Portfolio zum weitaus größten Teil Aktien vorfinden, deren besondere Stärke in einer hohen Markenbekanntheit oder einem umfangreichen und gut funktionierenden Netzwerk besteht", so Paulson weiter. Für seine Strategie seien deshalb Stichworte wie ein sogenannter Compounding-Effekt durch wiederkehrende und vor allem skalierbare Erträge sowie eine ausgeprägte Qualität des entsprechenden Unternehmens von wesentlicher Bedeutung.

FONDS professionell wollten genauer wissen, was Paulson unter einem fast schon ein wenig abgedroschen klingenden Begriff wie Qualität versteht und welche Sektoren und Einzelwerte er derzeit bewusst über- oder untergewichtet. Wir haben ihn zu einem ausführlichen Analysegespräch in der Londoner Niederlassung von Morgan Stanley besucht, bei dem uns Dewi John, Head of Research EMEA bei LSEG Lipper, unterstützt hat. (hh)


Einige ausgewählte Zitate aus dem Interview mit Bruno Paulson haben wir in der Bilderstrecke oben für Sie zusammengetragen – einfach weiterklicken. Das vollständige Analysegespräch finden Leser ab Seite 76 in Ausgabe 2/2025 von FONDS professionell, die in diesen Tagen zugestellt wird, oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.