Neuer Nordea-Fonds will den "strategischen Neustart Europas" nutzen
Der alte Kontinent steht bei Investoren plötzlich wieder hoch im Kurs. Drei Sektoren sieht Nordea Asset Management als besonders aussichtsreich an – und legt einen passenden Fonds auf.
Nordea Asset Management hat den Aktienfonds Nordea 1 – Empower Europe Fund lanciert (ISIN der Anteilklasse BP: LU3076185084). Die Anlagestrategie ziele darauf ab, "die erste Wachstumswelle nach dem strategischen Neustart Europas zu nutzen", teilt der Anbieter mit.
Während die globalen Märkte mit Fragmentierung, Zöllen und Unsicherheit zu kämpfen hätten, gewinne Europa still und leise an Dynamik, so der Asset Manager. "Öffentliches und privates Kapital fließt in die Energieresilienz, den industriellen Aufschwung und die digitale Sicherheit." Im Ergebnis gewinne eine "neue Generation einflussreicher europäischer Unternehmen" rasant an Boden.
Toppositionen des Startportfolios offengelegt
Die beiden Fondsmanager René Møller Petersen und Hilde Jenssen wollen sich auf drei Bereiche ("strategische Säulen") konzentrieren: "Europas industrielles Comeback" (intern "Re-shoring Production" genannt, Thema 1), "Zukunftsorientierte Akteure im Energiesektor" ("Energy Resilience", 2) und "Smarte Verteidigung für Europa" ("Defense and Cyber Security", 3).
Um die Anlagestrategie greifbarer werden zu lassen, bat FONDS professionell ONLINE Nordea Asset Management, die Toppositionen im Portfolio offenzulegen. Dabei handelt es sich um folgende Unternehmen (in Klammern das Thema, dem der Titel zugeordnet wird): ASML, Siemens, SAP (alle 1), Infineon, Vestas (beide 2), BNP Paribas, ASM International (beide 1), Saint Gobain (2), Beazley (3), Prysmian (2) und Norsk Hydro (1).
"Null-Toleranz-Ansatz in Bezug auf kontroverse Waffen"
Die Redaktion wollte auch wissen, ob klassische Rüstungskonzerne für Investments in Frage kommen – in der Pressemitteilung wird stark auf das Thema Cybersicherheit abgestellt. Der Antwort von Nordea zufolge unterliegt der "Empower Europe"-Fonds der unternehmensweiten Ausschlusspolitik des Asset Managers und verfolgt einen "Null-Toleranz-Ansatz in Bezug auf kontroverse Waffen". Das bedeutet: "Investitionen in Unternehmen, die mit Streumunition, Antipersonenminen, biologischen oder chemischen Waffen sowie vergleichbar geächteten Waffensystemen in Verbindung stehen, sind vollständig ausgeschlossen." Auch Unternehmen, die direkt in die Entwicklung und Herstellung von Nuklearwaffen involviert sind, seien tabu.
Investitionen in Unternehmen mit Bezug zu konventionellen Waffen seien grundsätzlich möglich, unterlägen jedoch strengen Anforderungen: "Wir erwarten volle Compliance mit nationalen Gesetzen (einschließlich Exportkontrollen) sowie mit internationalen Regelwerken wie dem Wassenaar-Arrangement, dem humanitären Völkerrecht, den Prinzipien des UN Global Compact und den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte", teilt Nordea AM mit. Das Ziel: Man wolle "zur Stärkung Europas und seiner sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit" beitragen, "ohne ethische Standards oder internationale Normen zu verletzen".
Kernenergie ist investierbar, spielt aktuell aber keine Rolle
Bleibt die Frage, ob unter den "zukunftsorientierten Akteuren im Energiesektor" auch Unternehmen aus der Nuklearbranche zu finden sind. "Zwar ist Kernenergie grundsätzlich als investierbares Thema möglich, derzeit ist der Fonds in diesem Bereich jedoch nicht engagiert", teilt Nordea AM auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit.
Die jährliche Managementgebühr des Nordea 1 – Empower Europe Fund liegt für institutionelle Anteilklassen bei 0,75 Prozent, für Retail-Anteilklassen fallen 1,5 Prozent an. (bm)