Popularität von FNG-Siegel steigt erheblich
Mit einem Nachfrage-Anstieg um 60 Prozent geht das vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) vergebene Siegel in sein fünftes Jahr. Insgesamt 104 Fonds erhielten bei der diesjährigen Vergabefeier in Frankfurt die Auszeichnung.
Gut 120 Gäste waren der Einladung zur diesjährigen Vergabefeier auf dem historischen Römerberg in Frankfurt gefolgt, um der Auszeichnung von 104 Fonds mit dem vom Forum Nachhaltige Geldanlagen vergebenen FNG-Siegel beizuwohnen. Insgesamt beworben hatten sich 105 Fonds, was einer Steigerung um 60 Prozent zum Vorjahr entspricht. "Damit hat sich das Wachstumstempo nach 25 Prozent und 40 Prozent in den beiden Vorjahren nochmals beschleunigt", erklärte Axel Wilhelm aus dem Kreis der FNG-Vorstände in seiner Eröffnungsrede. Die Zahl der sich bewerbenden Fondshäuser sei von 30 auf 47 gestiegen, die diesmal ausgezeichneten Fonds verwalten ein Vermögen von rund 30 Milliarden Euro.
Einen großen Sprung machte das Wachstum der sich zum ersten Mal bewerbenden Portfolios. Produkte von gleich 19 Asset Managern gingen erstmals um das Gütezeichen ins Rennen. Nachdem Deutschland im vergangenen Jahr aus seinem Dornröschenschlaf erwacht sei, habe es die österreichischen Fonds zahlenmäßig knapp überholt, war auf der Veranstaltung zu erfahren.
Der größte relative Zuwachs kam jedoch von Ländern außerhalb des deutschsprachigen Raums: Frankreich zog mit der Schweiz gleich, weil sich auf Anhieb elf Fonds von sechs französischen Fondsgesellschaften bewarben. Die europäische Dimension des FNG-Siegels sehen die FNG-Verantwortlichen durch die Tatsache belegt, dass Fonds aus inzwischen zwölf Ländern mit dem SRI-Qualitätsstandard ausgezeichnet wurden.
Beratungsverpflichtung lässt Nachfrage ansteigen
Dies gehe mit den Bemühungen auf EU-Ebene einher, die eine Stärkung von Standards innerhalb des Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums offiziell vorsieht. Insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Beratungsverpflichtung zu nachhaltigen Geldanlagen, die in Mifid II und IDD vorgesehen ist, steigt schon jetzt die Nachfrage nach soliden, professionell verwalteten Nachhaltigkeitsfonds. "Das FNG-Siegel bietet hier eine gute Orientierung", erklärte dazu Roland Kölsch, als Geschäftsführer der Qualitätssicherungsgesellschaft nachhaltiger Geldanlagen (QNG) verantwortlich für die FNG-Siegel-Vergabe. "2019 ist das Jahr der Etablierung unseres SRI-Labels", so Kölsch weiter. Gerade auf der Vertriebsseite zeige sich, dass Erkennbarkeit für seriöse nachhaltige Geldanlagen immer wichtiger werde. "Unsere externe Due-Diligence hilft Fondsselektoren, Maklerverbünden, Banken und Versicherungen, nicht auf Mogelpackungen hereinzufallen, sondern qualitativ hochwertige Finanzprodukte anzubieten", so Kölsch.
Auch große Fondsplattformen und wichtige Finanzportale würden bereits das FNG-Siegel nutzen, teils sogar exklusiv. Nun gelte es, diese Sichtbarkeit zu nutzen, um weiter aufzuklären und Anlegern den Einstieg in die Komplexität nachhaltiger Geldanlagen mittels eines einfachen Gütezeichens zu vereinfachen. "Unsere Pionier-Arbeit in Sachen Standardisierung trägt Früchte", pflichtete ihm Volker Weber, FNG-Vorstandsvorsitzender, bei.
Der Fachverband werde seinem Auftrag gerecht, für Transparenz, Orientierung und Standards bei nachhaltigen Finanzprodukten zu sorgen. "Damit machen wir all denjenigen Fondsgesellschaften und Kapitalanlegern ein Angebot, die es ernst meinen mit dem Thema Nachhaltigkeit und dem Greenwashing einen Riegel vorschieben wollen“, so Weber. (hh)